Putin musste sich für kurze Zeit großen Herausforderungen stellen, doch innerhalb von 24 Stunden gab Wagner-Chef Prigozhin seinen Marsch auf Moskau auf. Der Putschversuch hat dennoch Konsequenzen, denn nun haben die Behörden auf dem Wagner-Gelände eine enorme Bargeldsumme entdeckt – es geht um Milliarden!
Nach dem Putschversuch setzen die russischen Behörden alles daran, den Wagner-Chef Jewgeni Prigozhin öffentlich zu diskreditieren. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB meldete kürzlich einen riesigen Bargeldfund in einem weißen Kleintransporter auf dem Hinterhof des Wagner-Hauptquartiers in St. Petersburg. Berichten zufolge sollen dort vier Milliarden Rubel sichergestellt worden sein. Diese Informationen stammen aus russischen Quellen und wurden von der “Welt” veröffentlicht. Besonders brisant ist, dass Prigozhin, der nach seinem abgebrochenen Marsch gegen Moskau ins Exil in Belarus ging, bereits zugegeben hat, dass das Geld tatsächlich ihm gehört. Zuvor hatte Wladimir Putin seinen ehemaligen Vertrauten als Verräter bezeichnet, was in der russischen Führungselite als Hinweis auf Demontage oder sogar Liquidierung gilt. Daher wurde Prigozhin in der Öffentlichkeit schnell diskreditiert. Zu den Beweismitteln gegen den Wagner-Chef gehörten auch die vier Milliarden Rubel in dem Kleintransporter. Der Kreml kann das Geld jedoch nicht als Mittel zur Diffamierung nutzen, da Prigozhin behauptet, dass es vom russischen Staat selbst stammt. Laut seiner Aussage sollten die 4 Milliarden Rubel, die vom FSB sichergestellt wurden, als Soldzahlungen für seine Soldaten und als Entschädigung für Hinterbliebene dienen. Prigozhin hatte zuvor öffentlich erklärt, dass er seinen Sold in bar erhalte.
Tatsächlich zirkuliert seit Beginn des Krieges in der Ukraine eine große Menge an Bargeld in Russland, was zu einem erheblichen Anstieg der gesamten Bargeldmenge geführt hat. Offiziell ist es für die von Prigozhin angegebenen Zwecke bestimmt. Woher das Geld jedoch genau stammt, ist außerhalb Russlands nicht genau bekannt, da seit Kriegsbeginn kaum noch russische Wirtschaftsdaten an die Öffentlichkeit gelangen. Laut der “Welt” sind die staatlichen Haushaltsausgaben in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 um alarmierende 27 Prozent gestiegen, was auf erhöhte Ausgaben im Sozialbereich und insbesondere für militärische Zwecke zurückzuführen ist. Allein im Mai gab die russische Regierung angeblich über drei Billionen Rubel (etwa 33 Milliarden Euro) für nicht näher spezifizierte Zwecke aus. Es wird vermutet, dass Söldnerarmeen wie die Wagner-Truppe oder die Tschetschenen-Armee unter der Führung von “Bluthund” Kadyrow die Ausgaben in die Höhe treiben.
Die Zahlungen an Vertragssoldaten scheinen im Vergleich zu regulären Löhnen relativ hoch zu sein, was viele Menschen dazu verleitet, sich diesen Privatarmeen anzuschließen. Insbesondere in den Regionen außerhalb von Moskau, wo Armut weit verbreitet ist, sind die Lockangebote der Söldner attraktiv.