11338:

Halle (Sachsen-Anhalt): Brutaler Angriff auf CSD-Teilnehmer

Schlägertruppe attackiert Demonstranten nach Christopher Street Day

Nach dem Christopher Street Day (CSD) in Halle sind am Wochenende mehrere Menschen von einer brutalen Schlägertruppe angegriffen worden, eines der Opfer (41) erlitt dabei schwere Verletzungen.

Homophobe Beleidigungen und Gewalt

Nach ersten Ermittlungen der Polizei wurde am Abend nach dem Umzug eine Gruppe am Schülershof von vier fremden Männern angesprochen und übel beschimpft. Dabei ging es nach BILD-Informationen um die sexuelle Orientierung der CSD-Teilnehmer, es fielen homophobe Beleidigungen. Dann prügelten die Männer los! „Die Personen mit südländischem Erscheinungsbild attackierten in der Folge die Gruppe mit Schlägen und Tritten“, erklärte eine Polizeisprecherin. „Dabei wurde ein 41-jähriger Mann so schwer verletzt, dass er danach in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Drei weitere Opfer wurden vor Ort vom Rettungsdienst behandelt.“

Erfolgreiche Fahndung und Festnahme

Nach dem Angriff konnten die Täter flüchten. Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein – mit Erfolg. Noch in Tatortnähe konnten Beamte zwei der mutmaßlichen Schläger stellen. Es handelt sich dabei um zwei Afghanen im Alter von 16 und 20 Jahren. Ein 33-jähriger Mann mit Stichwunden wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Täter wurden verhaftet.

CSD für Akzeptanz und Gleichberechtigung

Mit dem CSD hatten sich am Samstag Tausende Menschen für die Rechte von homosexuellen und queeren Menschen eingesetzt. Dabei geht es um die Akzeptanz und Gleichberechtigung von Schwulen, Lesben, Bi- und Intersexuellen sowie Trans-Menschen. Symbol dafür: die Regenbogenfarben.

Gewalttätige Störungen bei CSD

In Halle nahmen etwa 2800 Menschen an dem Umzug durch die Stadt teil, laut Polizei verlief die Veranstaltung weitestgehend friedlich. Allerdings war es am Rande immer wieder zu Beleidigungen zwischen Teilnehmern und etwa 20 Gegendemonstranten gekommen. Im August hatte es beim ersten Christopher Street Day (CSD) in Weißenfels im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt Störungen durch mutmaßlich Rechtsextreme gegeben. Dabei soll auch der Hitlergruß gezeigt worden sein. Der Staatsschutz ermittelt.