176492:

Haiti in Gewalt und Chaos versunken!

Lynchjustiz auf den Straßen

In der Hauptstadt Port-au-Prince wurden mehrere mutmaßliche Gang-Mitglieder von aufgebrachten Bürgern grausam getötet. Die bewaffneten Männer wurden "leider von Mitgliedern der Bevölkerung gelyncht". Erschütternde Fotos zeigen das Ausmaß der Gewalt: Auf einer Straße sind verkohlte Leichen zu sehen, Blutspuren ziehen sich über den Asphalt.

UN vergleicht Lage mit Kriegsgebieten

Die Gewalt auf Haiti nimmt immer weiter zu. Die Vereinten Nationen haben einen Bericht veröffentlicht, in dem die Zunahme von Morden und Entführungen auf Haiti hervorgehoben wird. Bewaffnete Banden konkurrieren weiterhin darum, "ihre territoriale Kontrolle im Großraum Port-au-Prince auszuweiten". Die Gewalt breitet sich dadurch auch in bisher nicht betroffene Stadtviertel aus.

Polizei machtlos gegen Bandengewalt

Die Polizei ist im Kampf gegen die Bandengewalt machtlos. Die Zahl der Mordfälle in Haiti ist um 21 Prozent auf 815 im ersten Quartal des Jahres gestiegen. Die Zahl der Entführungen stieg im gleichen Zeitraum um 63 Prozent auf 637. UN-Generalsekretär António Guterres bekräftigte die "dringende Notwendigkeit der Entsendung einer internationalen Spezialeinheit" nach Haiti.

Belagerung von Elendsviertel Cité Soleil

Die Bewohner des Elendsviertels Cité Soleil im Hafengebiet fühlen sich belagert. Sie können ihre Häuser aus Angst vor bewaffneter Gewalt und den von den Banden ausgeübten Terror nicht mehr verlassen. Scharfschützen haben zuletzt Passanten auf der Straße erschossen. Das Büro für UN-Nothilfekoordination für Haiti warnt, dass die Unsicherheit in der Hauptstadt ein Niveau erreicht hat, das mit Ländern in bewaffneten Konflikten vergleichbar ist.