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Hacker Rui Pinto in Portugal zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt

Der durch die "Football Leaks" bekannte Hacker Rui Pinto ist in Portugal zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die in der Anklageschrift beschriebenen Tatbestände seien im Wesentlichen als bewiesen angesehen worden, sagte die Vorsitzende Richterin Margarida Alves am Montag in Lissabon. Die "Football Leaks" hatten die Fußballwelt erschüttert und strafrechtliche Ermittlungen in fünf europäischen Ländern ausgelöst.

Der 34-jährige Portugiese wurde in fünf Fällen wegen "unerlaubten Zugriffs" auf IT-Systeme, in drei Fällen wegen Verletzung des Kommunikationsgeheimnisses und wegen versuchter Erpressung des Investmentfonds Doyen Sports verurteilt. Der Staatsanwaltschaft zufolge verlangte Pinto vom Doyen-Chef zwischen 500.000 und einer Million Euro dafür, belastende Dokumente nicht zu veröffentlichen.

Insgesamt waren Pinto 89 Hacking-Fälle vorgeworfen worden. "Die Informationsfreiheit rechtfertigt nicht Verletzungen der Privatsphäre", sagte Richterin Alves. "Es ist eindeutig erwiesen, dass er hoffte, Geld zu bekommen." Der 34-Jährige selbst hatte sich als Whistleblower bezeichnet.

Zwischen 2015 und 2018 hatte Pinto mehr als 18 Millionen Dokumente im Internet und mit einem Konsortium europäischer Tageszeitungen geteilt, die Einzelheiten zu den Enthüllungen veröffentlichten. Dazu gehörten das Steuergebaren von Stars wie Lionel Messi, Neymar und Cristiano Ronaldo sowie ein Vergewaltigungsvorwurf gegen Ronaldo. Staatsanwaltschaften in mehreren Ländern ermittelten.

mhe/ju