Der Betrieb von Reserve-Kohlekraftwerken zur Energieversorgung in Deutschland wird nach Aussage von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Winter kommenden Jahres nicht mehr nötig sein. Dann würden drei weitere Flüssiggasterminals in Betrieb sein, sagte Habeck am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Maischberger". "Dann sind die Infrastrukturen da. Im nächsten Winter brauchen wir keine zusätzlichen Kohlekraftwerke mehr. Das ist der Plan."
Aktuell sind drei schwimmende Terminals für Flüssiggas (LNG) in Betrieb, und zwar in Wilhelmshaven in Niedersachsen, in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Drei weitere Terminals sollen in Stade, Wilhelmshaven und in Mukran auf Rügen folgen. Auf der Ostseeinsel gibt es allerdings großen Widerstand gegen das Terminal. "Diese drei Terminals werden entstehen", sagte Habeck.
Die Bundesregierung hatte Anfang Oktober beschlossen, dass alte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen werden können, wenn es im anstehenden Winter zu Problemen bei der Versorgung mit Erdgas kommen sollte. In der Reserve befindliche Kohlemeiler können im Fall einer Gasmangellage Strom produzieren, um Gas in der Stromproduktion einzusparen.
Die Regelung war im vergangenen Winter von Oktober bis Ende Juni zur Anwendung gekommen. In diesem Winter sollen die Ersatzkraftwerke von Oktober bis Ende März 2024 bereitstehen. Habeck räumte ein, es sei "nichts Gutes", dass "diese Dreckschleudern ans Netz gehen". Einen Wiedereinstieg in die Atomkraft schloss er aus.
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