Die Grünen sind hinter den Kulissen dabei, ihr Machtgefüge zu ordnen. Cem Özdemir plant, nach Stuttgart zu ziehen, während Robert Habeck die Führung im Bundestagswahlkampf übernehmen soll. Sein jüngstes Oster-Video wird als deutliches Signal betrachtet. Dies bedeutet jedoch im Gegenzug, dass Annalena Baerbock das Nachsehen hat.
Es wird erwartet, dass Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen für die Bundestagswahl im kommenden Jahr auftritt. Innerhalb der Grünen wird berichtet, dass es eine "klare Mehrheit" für Habecks Kandidatur gibt. Nachdem Annalena Baerbock im Jahr 2021 mit ihrer Kandidatur gescheitert ist, soll nun Habeck die Chance erhalten. Er wird als "starker Vize-Kanzler" und "begnadeter Wahlkämpfer" beschrieben, obwohl seine Umfragewerte nicht besonders hoch sind. Darüber hinaus schneidet Habeck in den Direktwahlumfragen regelmäßig besser ab als Baerbock. Offiziell wird von der Parteispitze noch die Möglichkeit einer Urwahl für die Kanzlerkandidatur diskutiert, falls es mehrere Kandidaten gibt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Annalena Baerbock auf eine Kampfkandidatur verzichten wird und Habeck den Vortritt lässt. Cem Özdemir, der beliebteste Grüne laut Umfragen, strebt möglicherweise eine politische Karriere in Baden-Württemberg an, mit dem Ziel, Nachfolger von Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu werden.
Habecks jüngste "Oster-Botschaft" wird als deutliches Zeichen seiner Kanzlerambitionen interpretiert. Das Video wurde wie eine Regierungserklärung inszeniert und behandelt Themen wie Krieg und Frieden. Habeck nutzt die Gelegenheit, um Kritik an der SPD zu üben, insbesondere an ihrer zögerlichen Ukraine-Politik. Diese Aktion wird als geschickter Schachzug eines kommenden Kanzlerkandidaten angesehen. Obwohl Habeck mit einigen Herausforderungen zu kämpfen und sein Ansehen in den Medien abgenommen hat, zeigt er weiterhin Standhaftigkeit. Seine rhetorische Begabung, sein Charisma und seine Mobilisierungsfähigkeit bleiben intakt. Was die Wahrscheinlichkeit von Habecks Kanzlerkandidatur erhöht, ist auch Baerbocks Versagen. Ihr Wahlkampf 2021 war von Skandalen überschattet, was zu einem Vertrauensverlust bei den Wählern führte. Als Außenministerin hat sie ebenfalls Erwartungen nicht erfüllt und wird für ihre Uneinigkeit in der Ukraine-Politik kritisiert. Ihr Glanz als Kanzlerkandidatin ist stark verblasst, was Habecks Aufstieg begünstigt.