Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat versichert, mögliche Nachteile für den Standort Deutschland durch den geplanten Verkauf der Klimatechnik-Sparte des Heizungsbauers Viessmann an einen US-Konzern in den Blick zu nehmen. "Wir werden uns das Vorhaben im Rahmen der vorgesehenen Prüfschritte anschauen und sind im Gespräch mit dem Verkäufer und dem Investor, damit das Projekt unserer Wirtschaft und dem Standort Deutschland dient", erklärte Habeck am Mittwochmorgen.
Es sei wichtig, dass die Vorteile der deutschen Energiepolitik und Gewinne, die damit erwirtschaftet würden, "auch weiter dem Standort Deutschland zugutekommen", fügte der Minister hinzu. "Darauf werden wir achten."
In allen Fällen, in denen ein Nicht-EU-Land an einer Übernahme beteiligt ist, ist grundsätzlich eine Investitionsprüfung möglich. Im Fall Viessmann ist dies nach Angaben des Wirtschaftsministeriums aber bislang nicht vorgesehen. Die Prüfung beantragen kann der Erwerber. Die Bundesregierung unter Federführung des Wirtschaftsministeriums kann zudem selbst ein Prüfverfahren einleiten.
Am Dienstagabend war offiziell bekannt geworden, dass Viessmann seine Klimatechnik-Sparte für zwölf Milliarden Euro an den US-Konzern Carrier Global verkauft. Der Klimaanlagen-Hersteller mit Sitz in Florida übernimmt damit auch das Wärmepumpen-Geschäft des hessischen Familienunternehmens. Durch den Zusammenschluss entstehe "ein globaler Champion für intelligente Klima- und Energielösungen", teilte Viessmann mit. Der Hauptsitz im hessischen Allendorf soll dort für zehn Jahre bleiben.
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