Fans von Guido Maria Kretschmer (56) dürfen sich freuen: Der Mode-Designer bringt am 28. Mai seine zweite Brillenkollektion "Be real - be you" auf den Markt. "Es ist egal, wer du bist - erzähl mit deiner Brille visuell, wie du bist", erklärt er das Thema seiner neuen Kollektion mit Edel-Optics. Welche Brillen-Trends aktuell besonders angesagt sind und welche Accessoires in diesem Jahr ebenfalls hoch im Kurs stehen, erzählt er im Interview.
Guido Maria Kretschmer: Meine neue Kollektion besticht dadurch, dass mit wenigen Modellen ganz viele verschiedene Typen Mensch mit einer tollen Brille ausgestattet werden können. Durchdachte Designs, verschiedene Formen und Farben und jedes Brillenmodell ist sowohl als Sonnen- als auch als Sehbrille erhältlich - die Sehbrillen sogar mit einem zusätzlich integrierten Blaulichtfilter. Thema der Kollektion ist "Be real - be you!". Das heißt, dass jedes der Modelle nicht nur als modisches Accessoire, sondern getreu dem Motto auch als Transporteur dienen soll. Es ist egal, wer du bist - erzähl mit deiner Brille visuell, wie du bist - von deiner klassischen, exzentrischen oder verspielten Art. Geschlechter spielen dabei keine Rolle. Das finde ich sehr schön.
Kretschmer: Bei Sonnenbrillen ist es natürlich so, dass da spezielle Formen kommen, die einen leichten Retro-Moment erleben. Jetzt ist auch die Zeit der Early-80ies-Styles, mit neuen Formen besonders auch für Männer. Unisex-Modelle, auch im Bereich der Sehbrillen, die genderübergreifend sind. Das ist sicher auch ein Trend, dass viele Männer sich auch an Brillen trauen, die vielleicht etwas femininer sind. Und Frauen machen es umgekehrt eben genauso. Dieser Gedanke gefällt mir sehr gut, weshalb wir ihn auch in meiner Edel-Optics-Kollektion aufgegriffen haben. Ich glaube, dass auch Materialität in diesem Jahr eine große Rolle spielen wird - mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten und neben den klassischen und Retro-Momenten auch neue, moderne Farben zu präsentieren.
Kretschmer: Farben sind immer ein großes Thema. Wir haben in der neuen Kollektion darauf geachtet, uns in einer Farbwelt zu bewegen, die jedem gut steht und nicht zu exzentrisch ist. Light Grey, diese zarten Grautöne, sind auf jeden Fall in dieser Saison ein toller Moment und es gibt sie in vielen verschiedenen Schattierungen. Außerdem natürlich die Holztöne mit wunderbaren Braun-Nuancen, die sich perfekt kombinieren lassen mit den Gelbtönen, die auch in der Mode aktuell sehr angesagt sind. Und natürlich nicht zu vergessen auch mit den neuen Flieder- und Pudertönen, die auch immer wieder kommen.
Kretschmer: Was out ist, sind sicher diese großen, extremen Farbverläufe und diese sehr futuristischen Formen. Es sind organische Formen, die gut funktionieren, weil Menschen auch gerade spüren, dass es darum geht sich auf Dinge zu fokussieren, die bleiben und die es vielleicht länger schaffen als eine Saison. Brillenformen mit Langfristigkeit sozusagen. Auffällige Formen und Farben bleiben ja meistens nur eine Saison. Auch die extremen, sehr ausgestellten Cateye-Modelle finden sich in den neuen Modellen nicht mehr so häufig wieder.
Kretschmer: Die wichtigste Intention eines Brillenkaufs sollte sein, offen zu sein und auszuprobieren. Es ist ganz wichtig, dass man Brillen und Formen wählt, von denen man erstmal nicht vermuten würde, dass sie einem gut stehen. Denn nur durch Ausprobieren sieht man, was bestimmte Modelle können. Dann würde ich empfehlen auch bei Farben etwas experimentierfreudig zu sein, weil diese das Auge und auch das ganze Gesicht sehr verändern und beeinflussen können. Daher sollte man auch immer die eigene Gesichtsform im Fokus haben und die Materialität nutzen, die zu einem passt. Jemand, der es sehr wertig und stabile Formen mag, der sollte auch stabile Brillen tragen. Und die Feinen, die metallische Töne lieben, die sollten eben gucken, dass auch Metall in den Brillen ist und dass sie leicht sind. Ein wichtiger Tipp sind auch Blaulichtfilter, weil sie schützen - gerade jetzt in einer Zeit, in der wir sehr viele Stunden vor dem Bildschirm verbringen. Daher haben wir auch in meiner Kollektion mit Edel-Optics in jede Sehbrille einen Blaulichtfilter integriert.
Kretschmer: Eine anständige Brille kostet natürlich auch etwas. Jetzt ist natürlich die Frage, was ist viel, was ist wenig. Ich glaube nicht an die Billigbrille aus dem Supermarkt, weil eine Brille natürlich auch ein Produkt ist, was man immer wieder tragen muss. Es braucht Qualität. Man muss sie immer wieder auf und zu machen und lange tragen können. Das erfordert natürlich eine gute Stabilität und Passform. Die Augen sind ein Tor zur Welt, ein so wichtiges Organ. In meinem Leben ist einer der wichtigsten Sinne das Sehen. Deshalb muss man alles, was mit den Augen zu tun hat unterstützen und schützen. Dafür sind natürlich auch gute Gläser essentiell und man sollte hier nicht am falschen Ende sparen.
Kretschmer: Es ist natürlich der Schmuck, der ja immer ein großes Thema ist. Es sind die etwas größeren Sachen, die wiederkommen. Es gibt natürlich die kleinen, feinen Designs, die immer bleiben, aber in dieser Saison kommen eben auch die großen Statements wieder. Die Ohrringe werden etwas größer, und es gibt neue schöne Creolen-Formen, die ich sehr schätze. Natürlich dürfen auch tolle Gürtel zu einem stimmigen Gesamt-Look nicht fehlen, zum Beispiel schöne Taillengürtel. Aber das Must-have ist einfach eine gute Brille. Das sehe ich auch bei "Shopping Queen" immer wieder: Eine gute Brille zum tollen Gürtel, in ähnlichen Farben, kann ein sehr wichtiges Accessoire sein, was auch eine schöne Verbindung zwischen Oben und Unten schafft.
Kretschmer: Das ist meiner Meinung nach sehr typabhängig, und es stellt sich immer die Frage, was für ein Mensch da drinsteckt. Es gibt immer Leute, die viel vertragen, weil viel an ihnen los ist. Ich finde, dass große, üppige Frauen, keine Angst vor "zu viel" haben sollten, weil da viel Körper ist. Das heißt nicht, dass man sich zuhängen sollte mit Accessoires, aber da ist es einfach leichter. Wenn man sehr klein und zart ist, kann eben zu viel Kette, zu große Ringe, zu große Ohrringe oder eine zu große Brille eben auch kontraproduktiv sein. Es ist wichtig, dass diese Mischung stimmt zwischen Proportionen und der klaren Einschätzung der eigenen Exzentrik oder des eigenes Typs. Deshalb ist manchmal eben mehr mehr und weniger nicht immer wenig.
Kretschmer: Auf jeden Fall. Ich glaube, dass Menschen das wieder für sich entdeckt haben. Es ist auch so praktisch, weil man die Brille nicht mehr verliert. Außerdem leben wir ja aktuell in einer Situation, in der Menschen sich nicht mehr umarmen. Das war vorher für die Brillenketten ja ein großes Problem: Wenn man die Brille umgehängt hatte, man umarmte sich und knack, war die Brille kaputt, weil man ja praktisch viel zu nah dran war und die Brille ungeschützt war. Jetzt ist es so, dass keiner mehr richtig nah ran kommt. Deswegen glaube ich, dass Brillenbänder noch gut im Trend sind. Sobald sich wieder alle in den Armen liegen, werden viele merken, ach du Schande, die Brille ist da gar nicht so gut geschützt vor der Brust (lacht). Ich finde aber, dass es ein hübsches Accessoire ist und ich würde den Brillenbändern noch 1-2 Saisons gönnen, weil sie eine wunderbare Möglichkeit bieten, sich zu schmücken.