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Guatemalas künftiger Präsident prangert geplanten "Staatsstreich" gegen ihn an

Der Sieger der Präsidentschaftswahl in Guatemala, Bernardo Arévalo, hat mutmaßliche Pläne zu einem Staatsstreich angeprangert, um ihn an der Amtsübernahme zu hindern. Es gebe "eine Gruppe korrupter Politiker und Beamter", die sich weigerten, das Wahlergebnis "zu akzeptieren und die einen Plan entwickelt haben, um die verfassungsmäßige Ordnung zu brechen und die Demokratie zu gefährden", sagte er am Freitag vor Journalisten. 

Diese Handlungen stellten "einen Staatsstreich" dar, "der von den Institutionen gefördert wird, welche die Gerechtigkeit in unserem Land garantieren sollten", fügte er hinzu.

Arévalos Partei Semilla war am Montag vorläufig vom Wahlgericht (TSE) suspendiert worden. Der 64-jährige Sozialdemokrat bezeichnete die Suspendierung als "vollkommen illegal". 

Zugleich bestätigte TSE-Generalsekretär Mario Velásquez offiziell, dass Arévalo die am 20. August abgehaltene Stichwahl um das Präsidentenamt gewonnen habe. Sein Mandat gilt demnach für vier Jahre. Arévalo soll sein Amt in dem zentralamerikanischen Land im Januar antreten.

Arévalo hatte die Präsidentschaftswahl mit deutlichem Vorsprung gegenüber seiner Rivalin Sandra Torres gewonnen. Im Wahlkampf hatte er sich den Kampf gegen die Korruption auf die Fahnen geschrieben.

Guatemala gehört nach Angaben der Organisation Transparency International zu den korruptesten Ländern der Welt. Außerdem leidet das Land unter Armut und Gewalt. Jedes Jahr wandern daher tausende Guatemalteken in die USA aus. Die Geldsummen, die sie von dort an ihre Familien in der Heimat überweisen, machten vergangenes Jahr 19 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Guatemala aus.

kas/