Nach 25 Jahren legt der Grünen-Politiker Jürgen Trittin im Januar sein Bundestagsmandat nieder. "Jetzt, zur Mitte der Legislaturperiode, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um selbstbestimmt zu gehen", sagte der 69-Jährige dem "Wir" nach Angaben vom Dienstag. Der Niedersachse Trittin war 1998 erstmals in den Bundestag eingezogen. Bis 2005 war er in der rot-grünen Koalition dann Bundesumweltminister.
"Anfang Januar gebe ich mein Bundestagsmandat ab", kündigte Trittin gegenüber dem "Wir" an. Am Dienstagnachmittag teilte er demnach seinen Entschluss der Grünen-Bundestagsfraktion mit.
Er habe bereits zur letzten Bundestagswahl beschlossen, dass dies seine letzte Kandidatur sein würde. "Im vergangenen Sommer stellte ich dann fest, dass ich im Herbst 25 Jahre Mitglied des Bundestags sein würde", sagte Trittin. "25 - das ist doch ein schönes Jubiläum, um davon Abschied zu nehmen."
Trittin ist Vertreter des linken Parteiflügels und prägte über Jahrzehnte den Kurs der Grünen maßgeblich mit. Der Sozialwissenschaftler zog 1985 in den niedersächsischen Landtag ein und wurde dort zweimal Fraktionschef, bevor er 1990 Bundesratsminister im rot-grünen Kabinett unter dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) wurde. 1994 wurde er für vier Jahre Bundesvorstandssprecher der Grünen, bevor er als Umweltminister in die Bundesregierung wechselte.
Trittin hatte mit Kritik an seiner Partei immer wieder für Debatten gesorgt. Zu seinem Abschied zeigte er sich versöhnlich. "Diese Partei, diese Fraktion hat mir doch ermöglicht, alles zu werden, was man als Grüner werden kann", sagte er dem "Wir". "Ich gehe in Frieden und Dankbarkeit."
mt/ju