Grüne und CDU in Baden-Württemberg haben beschlossen, erneut in Koalitionsverhandlungen miteinander einzutreten einzutreten. Das sagten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und CDU-Landeschef Thomas Strobl am Samstag nach einer letzten Sondierungsrunde in Stuttgart. Das grün-schwarze Bündnis "wird unser Land in den nächsten fünf Jahren erfolgreich voranbringen", sagte Kretschmann.
Die beiden Parteien regieren das Land bereits seit 2016 gemeinsam. Nach der Landtagswahl Mitte März, bei der die CDU deutliche Verluste erlitten hatte, stand zunächst auch ein Ampel-Bündnis der siegreichen Grünen mit SPD und FDP zur Diskussion. Am Donnerstag sprach sich der Grünen-Landesvorstand nach kontroverser Debatte jedoch für eine Neuauflage von Grün-Schwarz aus.
In den Sondierungen seien "entscheidende inhaltliche Eckpunkte bereits schriftlich vereinbart" worden, sagte Kretschmann am Samstag. Zentral sei dabei ein "ambitioniertes Klimaschutzprogramm", das sich so in keinem anderen Bundesland finde. Baden-Württemberg solle "zum führenden Klimaschutzland in Deutschland" werden.
Es gehe bei der Frage einer Koalition nicht nur um inhaltliche Gemeinsamkeiten, betonte der Ministerpräsident. Nötig sei auch die Fähigkeit, "in möglichst große Teile der Bevölkerung hineinzuwirken" und so eine "breite Basis" für die Regierungsvorhaben zu schaffen.
Zum internen Streit über die Koalitionsfrage sagte Kretschmann, die Grünen seien eine Partei, "die es sich nicht einfach macht", und kein "Abnickverein". Dies sei "eine große Stärke von uns".
CDU-Landeschef Strobl sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, es sei "ein guter Tag für Baden-Württemberg". Grüne und CDU wollten gemeinsam "ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Landes Baden-Württemberg aufschlagen". Dazu sei in den Sondierungen bereits "ein gutes gemeinsames Fundament" gefunden worden.
by Thomas KIENZLE