Das Verarbeitende Gewerbe hat im Juni erneut deutlich mehr Aufträge erhalten. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vormonat um 7,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Grund waren vor allem Großaufträge im Bereich Maschinenbau und ein Großauftrag im Luft- und Raumfahrzeugbau. Ohne diese großen Bestellungen wären die Aufträge im Juni um 2,6 Prozent zurückgegangen.
Im Juni kletterten laut Statistik die Aufträge im Maschinenbau saison- und kalenderbereinigt um 5,1 Prozent im Vergleich zum Mai. Der Großauftrag im Luft- und Raumfahrtzeugbau sorgte im Bereich "sonstiger Fahrzeugbau" für ein Plus von 89,2 Prozent. Die Aufträge für die Autobauer und ihre Zulieferer dagegen gingen im Juni um 7,3 Prozent zurück. Auch der Bereich EDV und optische Geräte verzeichnete einen Rückgang um 3,3 Prozent.
Der Großauftrag im Luft- und Raumfahrtzeugbau kam aus dem Ausland: Die Auslandsaufträge aus der Eurozone stiegen deshalb um 27,2 Prozent, wie die Statistiker erklärten. Insgesamt nahmen die Auslandsaufträge um 13,5 Prozent zu, die aus dem Inland gingen um 2,0 Prozent zurück.
Schon im Mai hatten die Aufträge deutlich um 6,2 Prozent zugelegt. Durch die beiden deutlichen Anstiege im Mai und Juni sei der Auftragseinbruch im März von fast elf Prozent also ausgeglichen worden, erläuterten die Statistiker.
"Insgesamt zeigt die Nachfrage in der Industrie weiter ein uneinheitliches Bild, das von starken Schwankungen und Sondereffekten durch Großbestellungen geprägt ist", fasst das Bundeswirtschaftsministerium zusammen. Im aussagekräftigeren Quartalsvergleich entwickelten sich die Bestellungen in der Industrie im zweiten Quartal mit einem Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal "stabil". Dennoch blieben die Aussichten für die Industriekonjunktur angesichts des weiter eingetrübten Geschäftsklimas und der schwachen Weltkonjunktur vorerst verhalten.
ilo/mt