Überall in Europa steigen die Infektionszahlen des Coronavirus stark an. Kein Wunder also, dass man sich seitens der Politik Gedanken macht, wie man diesen Trend durchbrechen kann. Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann macht sich für Grenzschließungen stark, falls sich die Situation in den Nachbarländern weiter verschärfen sollte.
Eigentlich hatte man sich auf EU-Ebene verständigt die Grenzen nicht erneut zu schließen. Doch angesichts der überall in Europa stark ansteigenden Infektionszahlen könnte diese Maßnahme schon bald wieder diskutiert werden. “Die Diskussion um verstärkte Grenzkontrollen könnte wieder aufflammen, falls das Infektionsgeschehen in den Nachbarländern außer Kontrolle gerät”, erklärte CSU-Politiker Herrmann gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Damit würden dann eventuell die Winterreisen deutscher Urlauber beeinträchtigt werden. “Gleichzeitig haben wir die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit intensivem Pendelverkehr von Arbeitnehmern, etwa mit Tschechien und Österreich, im Blick”, erklärte Herrmann weiter.
Besonders in Tschechien waren die Infektionszahlen in der letzten Zeit sprunghaft angesteigen. Doch auch in Österreich steigen die Zahlen, wie in den meisten Ländern Europas, stark an. Zuletzt hatte der
deutsche Außenminister Heiko Maas noch vor erneuten Grenzschließungen gewarnt. Denn mit dieser Maßnahme habe man im Frühjahr nicht gerade die besten Erfahrungen gemacht. An vielen Grenzübergängen war es zum Teil zu chaotischen Zuständen gekommen. Erst seit Mitte Juni wurden die Grenzen wieder komplett geöffnet. Man darf also gespannt sein, ob die bayrische Landesregierung sich wirklich zu diesem drastischen Schritt entschließt.
