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Google könnte eine subtile Aufräumaktion im Play Store anstreben

Verschiedenste Android-Entwickler werden derzeit von Google darüber informiert, dass ihre Apps aus dem Play Store entfernt werden könnten, wenn sie nicht den Standards für den Umgang mit User-Daten entsprechen. Das könnte der Beginn einer längst überfälligen Aufräumaktion sein.

Das umfangreiche Angebot an Anwendungen aller Art ist ohne Frage eine der Stärken der Android-Plattform und der Play Store bietet sich für gezielte Suchen ebenso an, wie für das Stöbern nach neuen Inhalten. Wenn da nur nicht die zunehmende Anzahl von Applikationen wäre, die subjektiv betrachtet keinen Sinn ergeben, verschiedenartige Probleme aufweisen oder von den Entwicklern kaum gepflegt werden. Plakativ formuliert: Im Play Store findet sich eben auch ganz schön viel Müll, der die User-Experience zunehmend stört, das Auffinden relevanter Inhalte schwieriger werden lässt oder durch den zuweilen sehr nachlässigen Umgang mit Nutzerdaten auffällt.

Letzteres nimmt man bei Google nun scheinbar als Ausgangspunkt für eine neue Initiative, bei der man die betroffenen Entwickler darüber informiert, dass ihre Apps den Richtlinien für den Umgang mit Nutzerdaten entsprechen müssen. Was in erster Linie bedeutet, dass Anwendungen die sensible Nutzerdaten erheben (und das dürften nicht eben wenige sein), die Vorgaben für den Umgang mit diesen beachten müssen, sie also beispielsweise nur unter der Verwendung zeitgemäßer Verschlüsselungsmethoden übertragen dürfen. Außerdem muss sich eine Verlinkung zur Datenschutzerklärung sowohl auf der Play Store-Seite, als auch in der App selber finden. Soweit also alles ja durchaus sinnvolle Vorgaben, die aber noch eine andere Wirkung entfalten sollten, denn Google wird Anwendungen, die diese Schritte bis Mitte März nicht vollziehen, in ihrer Sichtbarkeit reduzieren oder gleich ganz aus dem Play Store entfernen.

Von Microsoft lernen, heißt Aufräumen lernen

Bei Microsoft hatte man einen ähnlichen Prozess bereits im vergangen Oktober angestoßen, auch wenn der von vielen weitgehend unbemerkt blieb. Dort diente ein nicht-vollzogener Altersfreigabeprozess als Vorwand, in den vergangenen Monaten eine sechsstellige Anzahl von Anwendungen aus dem Windows Store zu entfernen. Es versteht sich von selbst, dass davon vor allem Apps betroffen waren, an denen die Entwickler das Interesse verloren oder nie wirklich gehabt haben, die mangelhaft umgesetzt oder schlicht und ergreifend Müll waren.

Die neuen Datenschutzrichtlinien dürften einen vergleichbaren und durchaus intendierten Effekt haben und zahlreiche – The Next Web spricht von Millionen, wobei diese Zahlen einer echten Grundlage entbehren – Anwendungen aus dem Play Store entfernen. Oder zumindest dafür sorgen, dass diese nicht mehr störend auffallen. Qualität statt Quantität also. Das ist, nachdem die digitalen Softwarebibliotheken lange Zeit nur das zahlenmäßige Wachstum priorisiert haben, eine überfällige und sehr willkommene Änderung.

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