Göttingen (Niedersachsen) – Am Vormittag ereignete sich in einem Treppenhaus der Universität Göttingen ein schwerer Vorfall, bei dem eine Ein-Liter-Flasche mit einer gefährlichen Chemikalie zerstört wurde. Dabei wurden zehn Personen verletzt, darunter acht Mitarbeiter des Instituts für Organische und Biomolekulare Chemie. Hier alles, was bisher bekannt ist:
Den Informationen von BILD zufolge erlitten die Verletzten Verätzungen an der Haut oder inhalierten den giftigen Stoff. Medienberichten zufolge handelte es sich bei der Flasche um Thionylchlorid, eine chlorhaltige, schweflige Säure. Bereits in geringen Mengen können die Dämpfe der Flüssigkeit erstickend wirken. Eine Augenzeugin berichtete, dass einer Frau die Flasche aus der Hand gerutscht sei. Die Feuerwehr wurde gegen 11.25 Uhr alarmiert und rückte mit einer großen Anzahl von Einsatzkräften zum Nordcampus der Universität aus. Das Gebäude wurde über das Fluchttreppenhaus evakuiert, während die Helfer spezielle Chemikalienschutzanzüge trugen.
Ein Mitarbeiter des Instituts hatte zuvor die giftige Säure mit Natronlauge neutralisiert. Einsatzleiter Mike Bremer wird mit den Worten zitiert: “Unsere Einsatzkräfte haben die Überreste des Stoffes mit einem Chemikalienbinder entfernt.” Zudem wurde das Gebäude entlüftet. Die zehn Verletzten wurden auf zwei Göttinger Krankenhäuser aufgeteilt.