Am Samstagmorgen hat die Polizei in Gießen 60 Menschen festgenommen. Der Großeinsatz umfasst 1000 Beamte. Die Polizei rät der Bevölkerung, das Stadtgebiet großräumig zu umfahren.
Es handelt sich um das umstrittene Eritrea-Festival, das am Samstag und Sonntag stattfinden soll. Seit 2011 fliegt die Militärdiktatur Eritrea hochrangige Generäle und Musikbands nach Deutschland ein, um unter anderem das brutale Regime zu feiern.
Die Angst vor Gewaltexzessen ist berechtigt. Im letzten Jahr gab es 30 Verletzte und das Festival musste abgebrochen werden.
Die Polizei setzte am Samstagvormittag Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Mehrere Menschen versuchten, eine Polizeikette zu durchbrechen. Steine wurden geworfen, Rauchbomben gezündet und Gegenstände von einer Brücke geworfen. Einige Menschen versuchten sogar, die Lahn zu durchschwimmen. 100 bis 150 Personen versuchten, einen Zaun zum Veranstaltungsgelände der Hessenhalle zu überwinden. Ein Wasserwerfer steht bereit.
Noch gestern Nachmittag twitterte die Polizei Mittelhessen, dass in den sozialen Medien Falschmeldungen über eine Gefahrensituation in Gießen kursieren. Doch am Samstagvormittag bestätigten die Beamten den Großeinsatz und die zahlreichen Festnahmen.
Die Stadt Gießen hatte bis zuletzt versucht, das umstrittene Eritrea-Festival durch zwei Beschwerden am Verwaltungsgerichtshof zu verbieten. Ohne Erfolg!