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Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland nach fast einem Jahr ausgelaufen

Das Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ist nach fast einem Jahr am Montagabend ausgelaufen. Die bei der letzten Verlängerung des Abkommens um zwei Monate im Mai festgelegte Frist endete um 23.00 Uhr MESZ.

Russland hatte eine Verlängerung des Abkommens zwischen der Ukraine und Russland, das am 22. Juli 2022 unter Vermittlung der UNO und der Türkei unterzeichnet worden war, kurz zuvor abgelehnt und als Grund Behinderungen der Ausfuhr von Düngemitteln aus Russland durch westliche Sanktionen angegeben.

Das Abkommen war zuvor bereits zweimal verlängert worden. Russlands Weigerung, das Abkommen dieses Mal zu verlängern, hatte empörte Reaktionen ausgelöst. Westliche Staaten wie Deutschland und die USA forderten den Kreml auf, die Vereinbarung zu verlängern.

Kiew allerdings will auch ohne das Abkommen mit Moskau seine Getreideexporte aufrecht erhalten. "Auch ohne die Russische Föderation muss alles dafür getan werden, dass wir diesen Schwarzmeerkorridor weiter nutzen können", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinediensten.

Die Ukraine, die UNO und die Türkei könnten gemeinsam den Betrieb des Lebensmittelkorridors und die Kontrolle der Schiffe sicherstellen, erklärte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Wir sind von Unternehmen angesprochen worden, die Schiffe besitzen. Sie haben gesagt, dass sie bereit sind, die Transporte fortzusetzen", fügte er hinzu.

Im zurückliegenden Jahr wurden durch das Abkommen fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt.

kbh/mhe