Das Bundesgesundheitsministerium rechnet für das laufende Quartal mit rund 18,3 Millionen Dosen der Impfstoffe gegen das Corona-Virus. Der größte Anteil von 10,9 Millionen entfällt dabei auf das Präparat von Biontech/Pfizer, wie aus einer Aufstellung für die Bund-Länder-Beratungen hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag. 1,8 Millionen werden von Moderna erwartet, 5,6 Millionen von Astrazeneca. Insgesamt prognostiziert das Ministerium die Lieferung von rund 320 Millionen Dosen in diesem Jahr.
Die konkreten Liefertermine und Liefermengen hingen allerdings von zahlreichen Faktoren ab, weshalb Prognosen immer mit Unsicherheiten behaftet seien, heißt es in der Vorlage. Für das zweite Quartal werden 77,1 Millionen Dosen vorausgesagt, für das dritte 126,6 Millionen. Dabei sind aber auch die bislang noch nicht zugelassenen Vakzine von Johnson & Johnson sowie Curevac mit eingerechnet.
Für das vierte Quartal werden 100,2 Millionen Dosen vorausgesagt, darunter auch Lieferungen des französischen Herstellers Sanofi, dessen Zulassung frühestens Ende 2021 zu erwarten sei, wie es in dem Papier heißt. Der als Einmal-Dosis vorgesehene Impfstoff von Johnson und Johnson könne bei positivem Verlauf Ende Februar 2021 zugelassen werden, der von Curevac im Mai.
In der Liste sind auch die für die kommenden Wochen erwarteten Lieferungen angeführt. Für die fünfte Kalenderwoche – also die erste Woche im Februar – sind es 747.630 Dosen von Biontech/Pfizer, 91.200 von Moderna und 600.000 von Astrazeneca.
In der darauffolgenden Woche sind es 742.959 von Biontech/Pfizer und 182.400 von Moderna. Mit Lieferungen von Astrazeneca ist demnach nicht zu rechnen. Vertreter von Bund und Ländern berieten am Montag beim Impfgipfel über die Probleme mit den Vakzinen.
In einem weiteren Schreiben für die Bund-Länder-Beratungen nennt das Gesundheitsministerium zudem erstmals einen konkreten Zeitpunkt, wann die Impfungen zusätzlich zu den Impfzentren auch in den Arztpraxen vorgenommen werden sollen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. Der Wechsel mache Sinn, “wenn von Impfstoffen, die nach ihrer Beschaffenheit für den Transport und die Lagerung in Arztpraxen geeignet sind, eine ausreichende Menge für mindestens drei Millionen Impfungen pro Woche zur Verfügung” stehe, heißt es demnach in dem Schreiben.
“Die etwa 50.000 dafür in Frage kommenden Praxen können nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mehr als 5.000.000 Impfungen pro Woche vornehmen”, heißt es weiter.
by Ben STANSALL