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Gesundheitsministerium: Aktualisierungsprobleme bei Corona-Warnapp behoben

"App hat zu jeder Zeit funktioniert"

Zuletzt bekannt gewordene Aktualisierungprobleme bei der Corona-Warnapp sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums behoben. Die App habe zudem "zu jeder Zeit funktioniert", erklärte das Ministerium am Freitag. Zuvor war berichtet worden, dass die Warnapp durch ein Aktualisierungsproblem auf Handys der Hersteller Samsung und Huawei mit Android-Betriebssystem offenbar wochenlang nicht richtig funktioniert hatte.

"Bestimmte Android-Geräte verhindern, dass Apps dauerhaft im Hintergrund laufen", erklärte das Ministerium am Freitag. Die Gerätehersteller hätten dies für alle Apps so eingestellt, um Akku zu sparen. Doch auch ohne diese Hintergrundaktualisierung tausche die Corona-Warnapp anonyme Codes mit anderen Smartphones in der Nähe aus. Alle gespeicherten Codes würden mit dem Server abgeglichen. Bei den Geräten der betroffenen Hersteller geschehe dies jedoch nicht automatisch im Hintergrund, sondern nur, wenn die App geöffnet werde.

Mit der am Donnerstag erschienenen Version 1.1.1. sei das Problem behoben worden. Die neue Funktion "Priorisierte Hintergrundaktivität" lasse sich nach dem Update mit einem Schieberegler aktivieren. Damit seien die Restriktionen der Hersteller für die Warnapp aufgehoben. Das Problem sei seit Längerem bekannt. Die Hintergrundaktualisierung habe auch in der älteren Version manuell aktiviert werden können.

Die SPD forderte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag Aufklärung über die Panne. "Es war zu erwarten, dass früher oder später auch bei der Corona-App Programmierfehler zu Tage treten", sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, dem "Handelsblatt". Es sei ärgerlich, dass die zuständigen Fachpolitiker von dem Problem aus den Medien erfahren hätten.

"Dass dem Bundesgesundheitsministerium das Problem lange bekannt war und Millionen betroffene Nutzer trotzdem nicht informiert wurden, ist nicht nur verantwortungslos, sondern zeigt auch, dass die Bundesregierung ihre Kommunikation dringend verbessern muss", erklärte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Frank Sitta. Das Vertrauen der Bürger in technische Lösungen dürfe nicht durch "Achtlosigkeiten" untergraben werden.

Die App sei ein Prototyp, gab der Virologe Alexander Kekulé im Bayerischen Rundfunk zu bedenken. Für die nächste Pandemie werde sie "ganz toll" sein, weil sie dann funktioniere. Im Moment helfe die App wenig, weil sie den Gesundheitsbehörden mehr Arbeit mache.

Ein Sprecher des Softwareherstellers SAP, der die App mitentwickelt hatte, hatte die Probleme gegenüber der "Bild"-Zeitung am Donnerstag bestätigt. In früheren Versionen habe es "in der Tat ein Problem" mit der Hintergrundaktualisierung gegeben, sagte er. Auch das Robert-Koch-Institut räumte ein: "Der automatische Abgleich im Hintergrund wurde von einem Teil von Android-Smartphones unterbunden."

by HANNIBAL HANSCHKE