Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Erleichterungen für Eltern bei der Beantragung von Kinderkrankengeld angekündigt. "Wir setzen durch, dass Eltern nicht mehr am ersten Tag, an dem das Kind krank ist, zum Arzt laufen müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". "Das ist unsinnige Bürokratie und belastet Mütter und Väter", argumentierte der Minister.
Nach Angaben Lauterbachs soll künftig erst ab dem vierten Krankheitstag ein Arztbesuch notwendig sein. Greifen soll die Änderungen "am besten noch in dieser Winter-Erkältungssaison", sagte der SPD-Politiker.
Für die Pflege eines kranken Kindes unter zwölf Jahren haben Eltern Anspruch auf Freistellung von der Arbeit. Dafür gibt es für eine begrenzte Anzahl von Tagen Kinderkrankengeld.
Die Anzahl der Tage, für die Kinderkrankengeld gezahlt wird, soll laut Lauterbach nicht auf Vor-Corona-Niveau zurückfallen. Statt zehn Tage im Jahr pro Elternteil, wie vor der Pandemie, sollen es künftig 15 Tage sein. Wegen der Pandemie war die Zahl der Kinderkrankentage 2021 auf 30 pro Elternteil erhöht worden.
Der Gesundheitsminister kündigte zudem eine Honorarerhöhung für Hausärzte von bis zu 15 Prozent an. Das solle "den Hausarztberuf wieder attraktiver" machen, sagte Lauterbach "Bams".
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