Durch gesprengte Geldautomaten wurden in ganz Deutschland im vergangenen Jahr Schäden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht. Insgesamt haben die Versicherer gut 110 Millionen Euro aufgewendet, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin am Mittwoch mitteilte. Der Großteil davon entfällt demnach nicht auf das gestohlene Bargeld, sondern verursachte Sachschäden.
"Jedem gestohlenen Euro Bargeld stehen zwei bis drei Euro für Kollateralschäden an Gebäuden und sonstiger Infrastruktur gegenüber", führte die GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach aus. Das Bundeskriminalamt verzeichnete im vergangenen Jahr 496 versuchte und vollendete Geldautomatensprengungen und damit bundesweit einen neuen Rekord.
Laut GDV gibt es deutschlandweit etwa 55.000 Geldautomaten. Die Zahlen des BKA zeigen, dass die Fälle 2022 deutlich zugenommen haben. Ein Jahr zuvor hatte es mit 392 Sprengungen mehr als 100 solcher Fälle weniger gegeben. Auch die erbeutete Summe an Bargeld stieg um 53,3 Prozent auf ein Rekordhoch von knapp 30 Millionen Euro an.
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