Der US-Journalist Evan Gershkovich geht gegen die Verlängerung seiner Untersuchungshaft in Russland in Berufung. Wie das Moskauer Stadtgericht am Samstag auf seiner Website mitteilte, legte die Verteidigung des wegen Spionagevorwürfen festgenommenen Reporters des "Wall Street Journal" am Freitag Berufung ein.
Ein Gericht hatte am Donnerstag die Untersuchungshaft des 31-Jährigen bis zum 30. November verlängert. Gershkovich war Ende März während eines Reportage-Einsatzes im russischen Jekaterinburg festgenommen worden. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Informationen über die russische Rüstungsindustrie gesammelt zu haben. Der Reporter, seine Familie, sein Arbeitgeber und die US-Behörden weisen die Spionage-Anschuldigungen zurück.
Die russische Justiz hat keine Belege für ihre Anschuldigungen veröffentlicht. Das juristische Verfahren gegen Gershkovich wurde als geheim eingestuft. Seit seiner Festnahme befindet er sich im Moskauer Gefängnis Lefortowo. Die Haftanstalt ist dafür bekannt, dass die Häftlinge dort in fast vollständiger Isolation einsitzen.
Der Reporter ist der erste ausländische Journalist, der seit dem Ende der Sowjetunion 1991 in Russland wegen Spionageverdachts festgenommen wurde.
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