Der Internationale Strafgerichtshof (IstGH) in Den Haag hat den Freispruch für den früheren ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo in einem Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestätigt. Die Richter lehnten am Mittwoch den Einspruch der Staatsanwaltschaft ab. Der Gerichtshof hatte in einem überraschenden Urteil im Jahr 2019 Gbagbo und seinen ehemaligen Jugendmilizenführer Charles Blé Goudé freigesprochen.
Gbagbo hatte nach zehn Jahren an der Macht seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2010 nicht anerkannt und eine Übertragung der Amtsgeschäfte an den Wahlsieger und heutigen Präsidenten Alassane Ouattara verweigert. Bei Unruhen im Nachgang der Präsidentschaftswahl wurden mehr als 3000 Menschen getötet.
Der 75-jährige Gbagbo war das erste Staatsoberhaupt, das sich vor dem Tribunal verantworten musste. Er hält sich derzeit unter Auflagen in Belgien auf, Blé Goudé ebenfalls unter Auflagen in den Niederlanden.
Der IstGH hob am Mittwoch alle gerichtlichen Auflagen für die beiden auf. Somit können Gbagbo und Blé Goudé ihre derzeitigen Aufenthaltsorte verlassen. Gbagbo hatte im Falle eines Freispruchs eine Rückkehr in die Elfenbeinküste angekündigt.
by Jerry LAMPEN