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Geologen entdecken Vulkan in Deutschland – Ist damit die Debatte über das atomare Endlager vom Tisch?

Geologen sind in der Oberpfalz anscheinend auf die Überreste eines alten und verschütteten Vulkans gestossen. Diese Entdeckung könnte den Bau eine möglichen Atomendlagers vor Ort offenbar auf einen Schlag unmöglich machen. Nun sollen weitere geologische Untersuchungen zeigen, wann dieser Vulkan zuletzt ausgebrochen ist.

Geologen finden Vulkan in der Oberpfalz

Im Augenblick sind Forscher und Geologen offenbar einem Vulkan in der Oberpfalz auf der Spur. Denn jetzt bohren Experten in Bärnau im Kreis Tirschenreuth ein Bohrloch bis zu 100 Meter tief in den Erdboden, um Bodenproben aus dieser Tiefe zu analysieren. Zuvor hatten geophysikalischer Messungen ergeben, dass sich dort im Untergrund der zugeschüttete Krater eines ehemaligen Vulkans befinden könnte, dessen Krater einen Durchmesser von etwa 1.000 Metern aufweist. Anhand der nun entnommenen Erdproben wollen die Geologen das Alter des Vulkans ermitteln. Außerdem soll bestimmt werden, wann der letzte Ausbruch des Vulkans stattgefunden hat. Denn diese Daten könnten sich auf die Entscheidung für den Standort eines Atomendlager auswirken. Die nördliche Oberpfalz gilt weiterhin als Kandidat für ein geplantes Atomendlager auf deutschem Staatsgebiet. Allerdings wäre “quartärer Vulkanismus” ein Ausschlusskriterium.

Wann ist der entdeckte Vulkan zuletzt ausgebrochen?

Wenn der jetzt in Bärnau entdeckte Vulkan innerhalb der letzten 2,5 Millionen Jahre aktiv gewesen sein sollte, dann würde die gesamte Region nicht mehr als Standort für ein atomares Endlager in Frage kommen. Denn beim Bau des Endlagers sollte möglichst ausgeschlossen sein, dass der Vulkan innerhalb einer Zeitspanne von einer Million Jahre erneut ausbricht. Sollte der Vulkan hingegen vor zehn oder 15 Millionen Jahren zum letzten Mal ausgebrochen sein, , dann wäre die Gefahr auf einen erneuten Ausbruch deutlich geringer.

Die aktuell geplanten Bohrungen sollen innerhalb von einer Woche abgeschlossen sein. Nachdem man bereits erste Proben analysiert hat, gehen die Geologen davon aus, dass dort unter der Erde ein ehemaliger Kratersee liegt. Der gesamte Analyseprozess wird vermutlich noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

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