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Geldstrafe für antisemitische Beleidigung von niedersächsischer Intendantin

Wegen verhetzender antisemitischer Beleidigung der Intendantin des niedersächsischen Staatstheaters in Hannover muss eine Frau eine Geldstrafe von 1200 Euro bezahlen. Sie soll die  Theaterchefin Laura Berman nach Angaben des Amtsgerichts Hannover in einer E-Mail wegen ihres jüdischen Glaubens angegriffen und so ihrer Ehre und Menschenwürde verletzt haben.

Gegen die Beschuldigte, deren Alter das Gericht nicht bekanntgab, hatte die  Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl mit einer Geldstrafe in entsprechender Höhe verhängt. Dagegen legte die Frau zunächst jedoch Einspruch ein, weshalb es am Donnerstag zum Prozess kommen sollte. Da die Angeklagte den Einspruch allerdings wieder zurücknahm, fiel der Termin aus. Der Strafbefehl wurde rechtskräftig.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft äußerte sich die Beschuldigte in ihrer über das Kontaktformular der Staatsoper verschickten E-Mail zutiefst antisemitisch und menschenverachtend. Demnach bezeichnete sie Menschen jüdischen Glaubens unter anderem als "menschlichen Sondermüll", der "entsorgt" werden müsse.

In Anspielung auf den Holocaust und die nationalsozialistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gegenüber den Juden schrieb sie demnach weiter, Hitler sei noch "zu human zu Leuten dieser Sorte gewesen". Darüber hinaus äußerte sie sich laut Ermittlern abfällig über die in ihren Augen schlechte Qualität des Programms der zum Staatstheater gehörenden niedersächsischen Staatsoper in Hannover und schrieb dies "der Zugehörigkeit der Intendantin zum Judentum" zu.

bro/ul