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Geldmangel: 5,5 Millionen Menschen konnten 2022 Wohnung nicht angemessen heizen

Die stark gestiegenen Energiepreise haben im vergangenen Jahr dazu geführt, dass 5,5 Millionen Menschen in Deutschland ihre Wohnung nicht angemessen heizen konnten. Betroffen waren 6,6 Prozent der Bevölkerung, der Anteil lag damit doppelt so hoch wie 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Grundlage der Daten ist eine Umfrage zu Einkommen und Lebensbedingungen. 

Besonders häufig waren demnach Menschen in Alleinerziehenden-Haushalten betroffen: Rund 14 Prozent von ihnen gaben an, ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht ausreichend heizen zu können. Auch Familien mit zwei Erwachsenen und mindestens drei Kindern und Alleinlebende waren überdurchschnittlich häufig betroffen.

Mit dem Anteil von 6,6 Prozent lag Deutschland aber unter dem EU-Durchschnitt, wie die Statistiker weiter mitteilten. In den 27 Ländern der EU gaben im Schnitt 9,3 Prozent der Menschen an, ihre Wohnung nicht angemessen warm halten zu können. Auch hier lag der Anteil wegen der gestiegenen Energiepreise deutlich höher als 2021, als er bei 6,9 Prozent gelegen hatte. 

Am häufigsten gaben Menschen in Bulgarien an, sie hätten im vergangenen Jahr nicht ausreichend heizen können - das sagte gut jede und jeder Fünfte (22,5 Prozent). Hoch lagen die Anteile auch in Zypern und Griechenland. Am niedrigsten waren die Anteile in Finnland mit 1,4 Prozent, in Luxemburg mit 2,1 Prozent und in Slowenien mit 2,6 Prozent. 

Die Daten sind Ergebnisse der europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen; sie ist die amtliche Hauptdatenquelle für die Messung von Armutsgefährdung und Lebensbedingungen auf Bundesebene in Deutschland sowie in den EU-Mitgliedstaaten. Die Einschätzung der Angemessenheit des Heizens liegt im Ermessen der Befragten, wie die Statistiker erklärten.

ilo/mt