Kein Strom im Winter? Der baden-württembergischen Umweltministerin Thekla Walker Walker soll angeblich ein vertrauliches Papier vorliegen, das vor sogenannten “Brownouts“ in Teilen des Südwestens von Deutschland warnt. In diesem Zusammenhang hatte kürzlich bereits die “Bild“-Zeitung berichtet. Was hat es mit den “Brownouts” auf sich und welche Regionen sind gefährdet?
In dem Geheimpapier soll die Bundesregierung darüber informiert worden sein, dass die Gefahr von kompletten Stromausfällen, den sogenannten “Blackouts“ aller Voraussicht nach verhindert werden können. Allerdings sei es möglich, dass es zu kurzzeitigen Stromabschaltungen, den sogenannten “Brownouts“ kommen könnte. Diese seien nach Aussagen des Geheimpapiers eindeutig möglich. Dies bedeutet, dass es zu Spannungsabfällen in einem elektrischen Energieversorgungssystem kommen könnte. In der Folge könnte in Stadtteilen oder besonders stromintensive Unternehmen für bis zu 90 Minuten der Strom abgeschaltet werden, um die Versorgung weiter zu gewährleisten. In dem Geheimpapier soll es wörtlich heißen: “Kurzzeitig rollierende Abschaltungen für die Dauer von 90 Minuten könnten nicht vollständig ausgeschlossen werden.“ Mit dieser Maßnahme soll er dann der Zusammenbruch des Stromnetzes bei Lastunterdeckung verhindert werden.
Besonders für viele mittelständische Unternehmen, die im Südwesten beheimatet sind, könnte eine solche Stromabschaltung zum Teil fatale wirtschaftliche Folgen haben. So war es bereits im September 2021 zu einem Stromausfall von 20 Minuten in Sachsen gekommen, bei der eine Aussetzung der Chipfertigung in den Unternehmen Bosch und Infineon notwendig geworden war. Dadurch sei ein hoher Schaden entstanden, weil die Produktion der betroffenen Unternehmen erst Stunden nach dem Stromausfall wieder hochgefahren werden konnte. Zum Teil sei offenbar auch die angeschlagene Versorgungslage im Nachbarland Frankreich für die aktuellen Probleme verantwortlich. Dort werden zur Zeit zahlreiche Atommeiler repariert und stehen wegen Reparatur und Wartung nicht zur Verfügung. Allem Anschein nach haben sich die Wartungsarbeiten an den Kraftwerken länger als geplant hingezogen und sorgen nun auch in Deutschland für Probleme.
