145992:

Gedenken an Grenfell-Tower-Opfer: Adele kämpft mit den Tränen

Dritter Jahrestag der Feuerkatastrophe

Es war eine Nacht des Schreckens, als 2017 im 24-stöckigen Grenfell Tower im Londoner Stadtteil North Kensington 72 Menschen in einem Feuerinferno ihr Leben verloren haben. Am Sonntag (14. Juni) jährte sich die Tragödie zum dritten Mal. Grund genug für Sängerin Adele (32, "Hello"), ihre Pause vom Rampenlicht zu unterbrechen und den Überlebenden sowie den Hinterbliebenen der Opfer tröstende Worte zu spenden. Dabei kämpfte die Musikerin immer wieder selbst mit den Tränen.

Die Leben feiern, "die gelebt wurden"

"Auch wenn wir es aktuell in einer virtuellen Welt tun müssen, bleibt es weiterhin wichtig, gemeinsam zu trauern und sich an diese Nacht zu erinnern", erklärte die Britin in einem Live-Stream auf YouTube, in dem der Katastrophe in der britischen Hauptstadt gedacht wurde. Man müsse zudem reflektieren, wo man heute stünde, und die Leben, die gelebt wurden, feiern, so der Star, der im Londoner Stadtteil Tottenham geboren wurde.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte sich Adele in diesem Jahr lediglich per Video zu Wort melden - eine Tatsache, die der 32-Jährigen sichtlich zu schaffen machte. "Ich bin so traurig, dass wir nicht alle zusammen sind", erklärte sie den Tränen nahe. Obwohl es stets eine traurige Veranstaltung sei, "wenn alle zusammen kommen", so sei es doch auch schön mit anzusehen, wie die "Kinder herumrennen", betonte Adele weiter.

Kameradschaft ist in Corona-Zeiten umso wichtiger

In der aktuellen Lage empfinde es die Sängerin wichtiger denn je, sich gegenseitig als Gemeinschaft beizustehen. "Es gab nie zuvor eine passendere Zeit, um Kameradschaft zu demonstrieren - und Mitgefühl, Offenheit und Ausdauer", so Adele. Es sei wissenschaftlich bewiesen, dass "Menschen Herdentiere" seien, die nicht alleine gelassen werden dürften. "Wir brauchen uns, um zu überleben", betonte die Mutter eines siebenjährigen Sohnes.

Die "Skyfall"-Interpretin unterstützt seit langem "Grenfell United", eine Gruppe, die sich für Veränderung einsetzt, um ähnliche Tragödien wie die im Juni 2017 zu verhindern. In ihrer Botschaft bekräftigte Adele, wie stolz und bewegt sie von deren Arbeit sei. "Eure Widerstandsfähigkeit ist unvergleichbar", so die Grammy-Preisträgerin, die hofft, im kommenden Jahr wieder vor Ort an der Gedenkveranstaltung teilnehmen zu können.

Defekter Kühlschrank löste Großbrand aus

Ein defekter Kühlschrank hatte vor drei Jahren im Grenfell Tower ein Feuer in der Küche des vierten Stocks ausgelöst, das sich schnell zu einem Großbrand ausbreitete. Es dauerte mehr als 24 Stunden, bis die Londoner Feuerwehr das Inferno unter Kontrolle bringen konnte. Zu lange, um die Leben der 72 Opfer retten zu können.