Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat mehr Rechte für die Zugbegleiter zur Durchsetzung der Maskenpflicht gefordert. Gewerkschaftschef Claus Weselsky beklagte in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag, dass zwar einerseits die Maskenpflicht in den Zügen gelte, andererseits aber die Deutsche Bahn das Tragen eines Atemschutzes bislang nicht in ihren Beförderungsbedingungen festgeschrieben habe.
Da die Maskenpflicht somit nicht zum Hausrecht des Unternehmens gehöre, sei die "Ausgangsposition" für die Zugbegleiter schlecht. Dem Personal seien dadurch bei der Durchsetzung der Maskenpflicht "in letzter Instanz die Hände gebunden".
Die Zugbegleiter haben laut Weselsky zuletzt einen zunehmend laxeren Umgang von Fahrgästen mit der Auflage zum Tragen eines Atemschutzes festgestellt. Aus den Reihen der weiterhin "vielen vernünftigen Fahrgäste" mit Mund-Nasen-Schutz werde das Personal aufgefordert, die Maskenpflicht auch bei allen anderen durchzusetzen. "Unsere Leute geraten da gerade zwischen alle Fronten", beklagte der GDL-Chef.
Letztlich wachse durch diese Situation auch für die Zugbegleiter das Infektionsrisiko. Er sehe aber nicht, dass sich das Management "schützend vor die Mitarbeiter stellt", kritisierte Weselsky.
by John MACDOUGALL