Nach dem Abbruch der Gespräche mit der Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL auch die Tarifverhandlungen mit dem Bahnunternehmen Transdev für gescheitert erklärt. Obwohl sich die Arbeitgeber bereiterklärt hätten, über eine Arbeitszeitreduzierung zu verhandeln, hätten sie in der Verhandlungsrunde am Dienstag "kein verhandelbares Angebot vorgelegt", teilte die GDL am Mittwoch mit. Die Gewerkschaft habe dann "das Scheitern der Verhandlungen" erklärt.
Noch am Montagabend hatte die GDL von Fortschritten bei den Verhandlungen mit Transdev sowie auch mit Netinera gesprochen - beide Unternehmen betreiben jeweils eine Reihe von Regionalbahnen in mehreren Bundesländern. Transdev habe sich bereit gezeigt, über eine Absenkung der Wochenarbeitszeit zu sprechen, hieß es, deshalb würden die Verhandlungen am Dienstag fortgesetzt. Bei Netinera seien die Gespräche über das Kernthema Arbeitszeitabsenkung "weit fortgeschritten". Kommende Woche könne es einen Abschluss geben.
Das nun von Transdev vorgelegte neue Angebot "ist aber von den Forderungen der GDL weit entfernt", erklärte die Gewerkschaft nun. So solle die angebotene Arbeitszeitabsenkung erst 2027 beginnen und bei einer durchschnittlichen 36-Stunden-Woche 2029 enden. Das sei "für uns nicht akzeptabel", erklärte GDL-Chef Claus Weselsky. "Die Eisenbahner-Berufe müssen jetzt attraktiver werden, und es muss zeitnah eine spürbare Belastungssenkung geben." Die GDL fordert eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Auch hinsichtlich der Entgelterhöhung und der Inflationsausgleichsprämie sei das Angebot unzureichend, führte die GDL aus. Zudem seien Gegenforderungen aufgestellt worden, etwa weniger Urlaub. Die GDL werde daher ihre Warnstreiks ausweiten.
Mit der Deutschen Bahn liegt die GDL bereits über Kreuz, vor knapp zwei Wochen hatte sie dort die Verhandlungen für gescheitert erklärt und neue Warnstreiks angekündigt. Parallel dazu läuft eine Urabstimmung über häufigere und längere Arbeitskämpfe. Die Bahn lehnt es bisher ab, über eine Arbeitszeitreduzierung zu verhandeln.
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