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GDL-Chef Weselsky: Diese Tarifrunde wird nicht ohne Streik auskommen

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hält Streiks bei der Deutschen Bahn (DB) in den kommenden Wochen für unausweichlich. "Ich glaube nicht, dass diese Tarifrunde ohne Streik auskommt", sagte Weselsky der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag. Die Tarifverhandlungen zwischen GDL und der DB beginnen am Donnerstag.

"Von unseren Mitgliedern höre ich immer wieder nur eines: Sage uns nicht, dass es mit Streiks losgeht, sondern wann es losgeht", sagte Weselsky der Zeitung weiter. Die Beschäftigten der Bahn "haben die Messer schon gewetzt und wollen die Auseinandersetzung. Die Bahn-Basis kocht."

Die Gewerkschaft fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine allgemeine Entgelterhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent. Außerdem will die Gewerkschaft für Beschäftigte im Schichtdienst eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden ohne Lohnkürzungen erreichen. Nicht zuletzt verlangt die GDL steuerfreie Inflationszahlungen von 3000 Euro.

Der Personalchef der Bahn, Martin Seiler, hat diese Forderungen bereits als "unerfüllbar" abgelehnt. Sie würden eine Erhöhung der Personalkosten um 50 Prozent bedeuten. Zudem müssten wegen der Arbeitszeitverkürzung tausende neue Leute eingestellt werden, was angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels "nicht realisierbar" sei. 

Die GDL verhandelt für etwa 10.000 der insgesamt rund 220.000 Beschäftigten der Deutschen Bahn AG und zwar im Wesentlichen für das Zugpersonal und die Beschäftigten der Fahrzeuginstandhaltung. 

Ende August hatte sich die Bahn mit der deutlich mitgliederstärkeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) auf einen in einer Schlichtung ausgehandelten Tarifabschluss geeinigt. Er sieht in zwei Schritten eine Erhöhung der Gehälter um einen Festbetrag von 410 Euro monatlich vor. Zudem wurde eine steuerfreie Einmalzahlung von 2850 Euro ausgehandelt. Die Laufzeit beträgt 25 Monate. Laut Konzern ist es die teuerste Lohnerhöhung in der Geschichte der DB.

ilo/cha