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GDL-Chef hält Einstellung des Fernverkehrs wegen EVG-Streiks für unnötig

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hält die Einstellung des gesamten Fernverkehrs während des für Montag und Dienstag angekündigten Bahnstreiks für unnötig. "Mit einer gewissen Anstrengung könnte die Deutsche Bahn den Netzbetrieb aufrechterhalten und viele ICE-Züge weiterfahren", sagte Weselsky dem Nachrichtenportal "The Pioneer" (Freitag). Der DB-Vorstand verhalte sich "verantwortungslos" und "ambitionslos".

Zu dem Streik, der am Sonntagabend um 22 Uhr beginnen soll, hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) aufgerufen. Auch die Konkurrenzgewerkschaft kritisierte der GDL-Chef hart: Deren Tarifstreit mit der Bahn sei "großes Kino", die EVG setzte auf eine "Verzögerungstaktik". Sie könne den Streit "sofort" beenden, habe aber "kein Interesse an einer schnellen Lösung".

Als Grund für dafür vermutet Weselsky die Konkurrenz zu seiner GDL: Bei der EVG werde befürchtet, "dass wir mit der Deutschen Bahn bessere Tarifbedingungen für unsere Mitglieder verhandeln werden". Deshalb wolle die EVG keinen Tarifabschluss, bevor die GDL nicht die Forderungen für ihre anstehenden Verhandlungen aufgestellt habe. Diese sollen im Spätsommer stattfinden, die GDL will am 5. Juni ihre Forderungen verkünden.

pe/cha