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GDL-Chef bekräftigt im Tarifstreit mit der Bahn hohe Streikbereitschaft

Weselsky weist Vorstoß für Schlichtung zurück

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) die hohe Streikbereitschaft bekräftigt. Das von der Bahn vorgelegte Angebot “ist mit uns nicht zu machen”, sagte Weselsky am Dienstag. Wenn der Konzern bei dieser Haltung bleibe, “dann werden wir dafür sorgen, dass ihm ein Licht aufgeht und die Taschen”. Konkreter wurde Weselsky aber nicht.

Den Vorstoß von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) für ein Schlichtungsverfahren in dem festgefahrenen Streik wies der GDL-Chef zurück. “Da kann ich nur lachen”, sagte Weselsky am Dienstag auf einer Kundgebung vor der DB-Konzernzentrale am Potsdamer Platz in Berlin. Hier sei “die letzte Patrone” bereits im vergangenen Jahr “verschossen” worden, als eine Schlichtung gescheitert war. Die “Bild am Sonntag” hatte berichtet, Scheuer wolle sich für einen Schlichter einsetzen. Den müssten aber beide Tarifparteien akzeptieren.

Zu der Protestaktion der GDL in Berlin hatten sich einige dutzend Mitglieder versammelt. Unterstützt wurde die Lokführergewerkschaft bei der Kundgebung unter anderem vom dbb Beamtenbund sowie weiteren Vertretern von Gewerkschaften im dbb.

Die GDL hatte in der vergangenen Woche mit Streiks im Personen- und Güterverkehr den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht und bereits mit weiteren Arbeitsniederlegungen gedroht. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung bereits 2021 sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro. Beides lehnt die Bahn bislang ab; sie will erst ab 2022 mehr Geld zahlen. Das Unternehmen rief die GDL wiederholt zurück an den Verhandlungstisch.

Weselsky warf vehement den Vorwurf zurück, beim Arbeitskampf handle es sich um einen politischen Streik. “Wir kämpfen für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen”, rief er. “Und das steht uns zu.”

Der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach, der auch auf der Kundgebung sprach, verteidigte die Streiks der GDL: Die Bahn habe binnen vieler Monate kein vernünftiges Angebot vorgelegt, sodass der GDL keine andere Wahl als der Arbeitskampf geblieben sei. Silberbach erklärte, es gebe großes Verständnis in der Bevölkerung für das Vorgehen der GDL. Er rechnet nach eigenen Angaben mit weiteren Streiks bei der Bahn.

by Tobias SCHWARZ

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