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Gauland: AfD verdankt hohe Zustimmungswerte "den Fehlern der anderen"

Die aktuell guten Umfragewerte der AfD sind nach Ansicht ihres Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland mit Vorsicht zu genießen. Die Zustimmung in der Bevölkerung sei nicht in erster Linie Verdienst der AfD, "sie verdankt sich den Fehlern der anderen", sagte Gauland der neuen Ausgabe der Wochenzeitung "Zeit" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. "Man muss jetzt realistisch bleiben", fügte er hinzu.

Er warnte seine Partei davor, angesichts des Umfragen-Höhenflugs unvorsichtig zu werden. Auch eine Kanzlerkandidatur, wie von den Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla angekündigt, hält Gauland für "nicht realistisch". 

Der AfD-Ehrenvorsitzende zweifelt zudem an einer Regierungsbeteiligung der AfD im Bund. Dafür müsse der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die Brandmauer nach rechts einreißen, was er nicht tun werde. "Es wird damit anfangen, dass ein CDU-Mann im Osten ihm die Gefolgschaft aufkündigt", sagte er. Das hält Gauland nicht mehr für ausgeschlossen.

Die AfD erreicht derzeit in Meinungsumfragen bundesweit um die 20 Prozent. In den ostdeutschen Bundesländern ist der Zuspruch noch deutlich höher; eine aktuelle Erhebung für Thüringen sieht die Partei derzeit bei 34 Prozent.

cha/bfi