Die ersten mit Android 7.1 Nougat ausgestatteten Smartphones sind die beiden Pixel-Modelle von Google und der Rest muss noch Monate warten. Es sei denn, man besitzt ein Nexus 5X, Nexus 6P oder ein Xperia-Modell von Sony, welches entsperrt wurde.
Denn für etliche Smartphone-Modelle bietet Sony nicht nur einen offiziellen Bootloader-Unlock an für allerlei Firmware-Flash-Schandtaten, sondern auch die Unterstützung für das Android Open Source Project, kurz AOSP. Damit steigt die Anzahl der potentiellen Geräte mit Android 7.1 Nougat schlagartig weiter an.
Allerdings sei gleich an dieser Stelle erwähnt, dass sich das Ganze noch in einem sehr frühen Stadium befindet und von Sony daher als höchst experimentell betrachtet wird. Dazu gehört zum Beispiel, dass wichtige Binaries – vorgebaute proprietäre Software-Komponenten – auf Basis von Android 7.1 Nougat noch nicht zur Verfügung stehen. Am ehesten merkt man das bei der Kamera: Fotos mit einer experimentellen Android 7.1 Nougat Build nach Marke Eigenbau sollen ersten Erkenntnissen nach bei weitem nicht die Brillanz der Stock-ROMs erreichen und auch bei schlechten Lichtverhältnissen erheblich mehr Bild- sowie Farbrauschen aufweisen. Auch die Performance der Kamera-App lässt noch zu wünschen übrig.
Übrigens verweist Sony vorerst noch auf die Nutzung der Binaries von Android 6.0.1 Marshmallow. Mit Nougat-basierenden Binaries ist man einfach noch nicht soweit.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt, einen entsperrten Bootloader zum Start unsignierter Kernel oder Firmwares hat und sich nicht vor dem Selbstbau einer AOSP-ROM fürchtet, der wird im Developer-Bereich von Sony fündig. Dort gibt es entsprechende Anleitungen über Einrichtung der Build-Umgebung, Download der nötigen Android-Dateien und dem Flashen des hoffentlich erfolgreich gebauten Ergebnisses.
Aber Achtung: Wir übernehmen keinerlei Haftung dafür, dass auch wirklich alles klappt! Zu beachten ist auch, dass vor derartigen Experimenten IMMER ein Backup der wichtigen Daten von dem Gerät angelegt werden sollte.
Das Sony AOSP Projekt unterstützt übrigens offiziell alle Modelle der Xperia Z-Reihe bis zur Generation Xperia Z1, einschließlich den jeweiligen Tablet-Modellen und dem Xperia Z Ultra. Lediglich das Xperia XA, Xperia XA Ultra, Xperia X Performance und Xperia XZ bleiben bis auf weiteres Außen vor.
Unterm Strich dürften innerhalb der kommenden Wochen die ersten AOSP-basierenden Custom ROMs an den üblichen Stellen auftauchen. Die XDA Developers sind da so ein spezieller Kandidat für. Auch ein kräftiger Schub für CyanogenMod 14 auf den Xperia-X-Geräten sollte demnach nur noch wenig im Wege stehen.
Quelle: Sony Developer World, via reddit