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Fünf Festnahmen in Zusammenhang mit internationalem Anlagebetrug im Internet

Anderthalb Jahre nach einem ersten Schlag gegen international agierende Anlagebetrüger sind fünf weitere Verdächtige festgenommen worden. Ermittler aus Braunschweig und Göttingen arbeiteten für den Einsatz in vier Ländern Ende März mit der europäischen Justizbehörde Eurojust und der europäischen Polizeibehörde Europol zusammen, wie die Braunschweiger Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Plattformen dürften den Angaben zufolge insgesamt für einen Schaden von mehr als 89 Millionen Euro verantwortlich sein.

Mehr als 33.000 Menschen seien weltweit geschädigt worden, davon 5500 in Deutschland. Im Oktober 2021 war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaften in Rostock und Göttingen zusammen mit der Polizei schon seit 2019 wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs gegen mehrere Beschuldigte ermittelten. Sie sollen über verschiedene Internetplattformen vermeintliche Geschäfte mit Finanztransaktionen im Bereich sogenannter Differenzkontrakte angeboten haben.

Bei dieser Betrugsmasche bieten die Täter auf Onlinehandelsplattformen Anlageprodukte mit scheinbar hohen Gewinnchancen an. Tatsächlich wollen sie die Anleger aber um ihr Kapital bringen. Diese können den Stand ihrer Konten vermeintlich online ansehen, ihnen werden mit Hilfe der Betrugssoftware Kontobewegungen und hohe Gewinne angezeigt. Wollen sie sich aber ihr Guthaben auszahlen lassen, bricht der Kontakt zur Plattform ab.

Im Oktober 2021 wurden in dem Zusammenhang mehrere Objekte in Bulgarien, den Niederlanden, der Ukraine und Zypern durchsucht. Ein Tatverdächtiger wurde damals festgenommen. Außerdem wurden Computer, Handys und weitere Speichermedien, Daten und Unterlagen beschlagnahmt.

Die Ermittler schätzten den Gesamtschaden damals noch auf 500 Millionen Euro, für Deutschland auf 15 Millionen. Nun seien die Täterstrukturen und die einzelnen Taten weiter aufgeklärt worden, teilte die Polizei in Braunschweig mit. Den Schaden in Deutschland bezifferte sie am Mittwoch auf mehr als 22 Millionen Euro. Weitere Einzelheiten sollen am Donnerstag bekanntgegeben werden.

smb/cfm