Die führenden Präsidentschaftsbewerber der US-Republikaner mit Ausnahme des favorisierten Ex-Präsidenten Donald Trump sind bei einer ersten Fernsehdebatte gegeneinander angetreten. Bei der vom rechten Nachrichtensender Fox News ausgetragenen Diskussionsrunde warben unter anderem Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der frühere Vizepräsident Mike Pence, die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley und New Jerseys Ex-Gouverneur Chris Christie um die Gunst konservativer Wähler.
An der Debatte in Milwaukee im nördlichen Bundesstaat Wisconsin nahmen auch Senator Tim Scott, North Dakotas Gouverneur Doug Burgum, der Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy und Arizonas früherer Gouverneur Asa Hutchinson teil. Themen waren unter anderem die hohe Staatsverschuldung, der Klimawandel und das Abtreibungsrecht.
Der in Umfragen mit großem Abstand führende Trump blieb der Debatte dagegen fern. Er gab stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein Interview, das parallel zu der TV-Debatte auf der inzwischen in X umbenannten Online-Plattform Twitter ausgestrahlt wurde. Trump bezeichnete dabei den amtierenden Präsidenten Joe Biden als den "schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten".
Trump machte auch keine Versuche zu verschleiern, dass er sein Interview als Konkurrenzveranstaltung zu der TV-Debatte seiner republikanischen Rivalen ansieht. Er erwarte für das Interview auf diesem "verrückten Forum" wahrscheinlich "bessere Einschaltquoten" als für die Debatte, sagte der Ex-Präsident.
Trump hatte seine Absage mit seinem großen Vorsprung auf seine parteiinternen Rivalen in Umfragen begründet. Der 77-Jährige ist trotz seiner massiven Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen der haushohe Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.
Der Ex-Präsident kommt in Vorwahl-Umfragen laut einem von der Website RealClearPolitics berechneten Durchschnitt auf rund 55 Prozent der Stimmen. Das sind mehr als 40 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten DeSantis, der auf rund 14 Prozent kommt. Einen solchen Umfragevorsprung hat es bei Republikaner-Vorwahlen seit mehr als 40 Jahren nicht gegeben.
Die über mehrere Monate verteilten Vorwahlen der Republikaner beginnen am 15. Januar im Bundesstaat Iowa. Der Vorwahlsieger wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 Amtsinhaber Joe Biden herausfordern. Der 80-jährige Politiker der Demokratischen Partei bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.
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