Der Apfelsaft wird in diesem Jahr knapp und wohl teurer: Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie warnte am Dienstag, nach aktuell vorliegenden Ernteergebnissen sei gegenüber der Vergleichswoche 2022 bislang nur die Hälfte der Apfelmenge gekeltert worden. Die Streuobst-Ernte bleibe hinter den Erwartungen zurück, bei den Tafeläpfeln falle in diesem Jahr weniger für die Safthersteller an als üblich. Die Preise hätten schon angezogen.
Seit Mitte August werden nach Angaben des Verbands Äpfel zu Saft gekeltert. Seitdem seien die Preise für das angelieferte Obst "kontinuierlich gestiegen".
Der Verband hatte im Juli die diesjährige Ernte auf 300.000 Tonnen Streuobst geschätzt, doch diese Zahl wird wohl nicht erreicht, wie er am Dienstag mitteilte. Vielerorts würden die Erntemengen mit dem historisch niedrigen Frostjahr 2017 verglichen. Offensichtlich hätten die drei trockenen Sommer der vergangenen Jahre die Erntekapazität der Streuobstwiesen noch stärker geschmälert als befürchtet.
Als erschwerender Faktor komme in diesem Jahr die sogenannte Alternanz hinzu: Bei den sich abwechselnden starken und schwachen Erntejahren sei in diesem Jahr das schwache Erntejahr dran, erläuterte der Verband. Er vertritt rund 330 Fruchtsaft-, Fruchtnektar-, Gemüsesaft- und Gemüsenektarhersteller in Deutschland.
ilo/cha