Die Freien Wähler wollen bei der Bundestagswahl 2025 den Einzug in das Parlament schaffen. "Vor fünf, sechs Jahren noch hätten wir nicht überall Direktkandidaten aufstellen können", sagte der Generalsekretär der Freien Wähler im Bund, Gregor Voht, am Freitag dem Magazin "Wir". Jetzt aber sei das problemlos möglich. Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung spiele den Freien Wählern in die Hände.
"Unsere Grundausrichtung ist klar in der Mitte", betonte Voht. "Wir werden aber nicht als Teil der etablierten Parteien wahrgenommen, die Zorn bei den Menschen verursachen."
Ähnlich sieht es Joachim Streit, der Fraktionschef der Freien Wähler im rheinland-pfälzischen Landtag. Jeder Sieg in den Bundesländern lasse das Ziel, in den Bundestag einzuziehen, wahrscheinlicher werden, sagte er dem Magazin. "Man ist dann wahrnehmbarer und wird auch anders wahrgenommen."
Wenn eine Partei in den Meinungsumfragen erst einmal einen eigenen Balken bekomme und im Aufwärtstrend sei, sagte Streit, dann trauten die Menschen ihr häufig noch mehr zu. Vor allem sinke die Angst, dass die eigene Wählerstimme verloren sein könnte. Dieses Momentum gelte es auszunutzen. "Wir sind ein politisches Start-up", ergänzte Streit, "und wir müssen jetzt antreten, antreten, antreten."
Der Landesvorsitzende der Freien Wähler in Hessen, Engin Eroglu, geht von einem Einzug seiner Partei in den hessischen Landtag bei der Wahl am 8. Oktober aus. In diesem Jahr würden die Freien Wähler erstmals in allen 55 hessischen Wahlkreisen mit Direktkandidaten antreten, betonte Eroglu. Das könne weitere Prozente für die Landespartei bringen. Der Erfolg bei der Landtagswahl sei aber nur ein Etappenziel. "Wir wollen nach Berlin", sagte der Landesvorsitzende.
Hubert Aiwanger, Parteichef und bayerischer Vize-Ministerpräsident, spricht schon seit Längerem von einem Einzug in den Bundestag 2025. Ziel sei die Mehrheit für eine "bürgerliche Koalition" aus Union, FDP und Freien Wählern. "Die Welle geht jetzt über Bayern hinaus", sagte Aiwanger, in dessen Bundesland gleichfalls am 8. Oktober gewählt wird. Dort sind die Freien Wähler in einer Koalition mit der CSU, die deren Vorsitzender Markus Söder auch fortsetzen will.
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