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Freie Wähler weisen Vorwurf türkischer Unterwanderung in Hessen zurück

Nach Medienberichten über Verbindungen des Vorsitzenden des hessischen Landesverbands der Freien Wähler zu Lobbyorganisationen und extremistischen Gruppen in der Türkei hat die Partei Vorwürfe einer Unterwanderung zurückgewiesen. "Die haltlosen Vorwürfe von frustrierten Ex-Mitgliedern sind leider darauf gerichtet, vor der Wahl maximalen Schaden anzurichten", erklärte Hessens Landesvorsitzender und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Engin Eroglu, am Freitag in Gießen. Die Behauptungen entbehrten jeder Grundlage.

Am Freitag hatten drei Mitglieder der Wiesbadener Kreisvereinigung der Freien Wähler ihren Austritt aus der Partei erklärt. Den Schritt begründeten sie mit einer "Unterwanderung der Partei durch türkischstämmige Gruppierungen". Zudem gebe es seit Monaten Schikanen gegen die Mitglieder des Wiesbadener Kreisvorstands. Sie warfen Eroglu vor, die Partei für seine persönlichen Interessen zu missbrauchen.

Der Bundesverband der Freien Wähler erklärte am Freitag, dass sich der Landes- und der Bundesverband immer wieder gegen radikale Organisationen positioniert hätten. Eroglu erklärte, die von den Ausgetretenen getätigten Aussagen zeigten "einzig die Unzufriedenheit darüber, sich nicht mit demokratischen Mitteln in der Partei durchsetzen zu können". Einer der drei habe andere Mitglieder rassistisch beleidigt.

Laut aktuellen Umfragen könnten die Freien Wählern bei der Landtagswahl in Hessen am Sonntag erstmals den Sprung ins Parlament schaffen. Erhebungen sahen sie zuletzt bei vier bis fünf Prozent.

In den Umfragen führte zuletzt die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein deutlich vor der SPD von Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie den Grünen von Spitzenkandidat und Vizeministerpräsident Tarek Al-Wazir. CDU und Grüne regieren in Hessen derzeit zusammen.

Für die CDU wurden Werte zwischen 31 und 32 Prozent gemessen. Dahinter folgten mit jeweils 16 bis 17 Prozent die SPD und die Grünen. Für die AfD wurden 15 bis 16 Prozent angegeben. Die FDP muss mit fünf bis sechs Prozent um ihren Wiedereinzug in den Landtag bangen, während der Linken mit drei bis vier Prozent ein Scheitern an der Fünfprozenthürde droht.

ald/cfm