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Freie Wähler Vize Hubert Aiwanger mit rechtsextremen Vorwürfen konfrontiert

Weitere Mitschüler belasten Aiwanger

Die Vorwürfe gegen Bayern-Vize Hubert Aiwanger reißen nicht ab, während er offenbar um Aufklärung in der Flugblatt-Affäre bemüht ist. Laut der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) belasten zwei weitere Mitschüler Aiwanger. Demnach habe Aiwanger schon als Jugendlicher eine rechtsextreme Gesinnung gezeigt. Ihre Aussagen decken sich mit denen anderer Mitschüler, die sich bereits bei der Zeitung gemeldet hatten.

Zeuge beschreibt rechtsextreme Ansichten und Auftritte

Stephan Winnerl war eine Klasse über Aiwanger und beschreibt die Stimmung an der Schule als eher progressiv. In diesem Umfeld sei Aiwanger aufgefallen, so Winnerl. Er war bekannt wegen rechtsextremer Ansichten und Auftritte. Es ist unklar, ob Aiwanger diese Ansichten ernsthaft vertrat oder ob es sich um Geltungsdrang gepaart mit einem verqueren menschenverachtenden Humor handelte, so Winnerl.

Konkreter Vorfall mit Hakenkreuz-Schmierereien

Winnerl erinnert sich an einen konkreten Vorfall, über den er als damaliger Schülersprecher mit dem Direktor gesprochen habe. Dabei geht es um Hakenkreuz-Schmierereien auf dem Schulklo. Aiwanger wurde deswegen überführt, wie der Direktor Winnerl bestätigte, berichtet die SZ. Winnerl spekuliert, dass dieses Ereignis ein Hinweis darauf sein könnte, dass Aiwanger wegen des Flugblattes im Fokus stand. Es könnte aber auch die Summe seines Auftretens gewesen sein, betont er.

Unterschiedliche Erinnerungen der Mitschüler

Aiwanger hat Fehler in der Flugblatt-Affäre zugegeben, sieht sich aber als Opfer einer Kampagne. Winnerl kennt auch Aiwangers älteren Bruder Helmut. Nach den ersten Vorwürfen hatte dieser eingeräumt, das Auschwitz-Flugblatt geschrieben zu haben. Winnerl sagt jedoch, er hätte ihm zugetraut, ein Pamphlet über einzelne Lehrer zu schreiben, aber nicht so krasse Nazi-Sachen. Ein weiterer anonymer Mitschüler bezeichnet Aiwanger als durch und durch Nazi und bestätigt Aussagen einer Klassenkameradin, die behauptete, dass Aiwanger das Hasswerk von Adolf Hitler "Mein Kampf" in seiner Schultasche mit sich führte.

Verteidigung von ehemaligen Mitschülern

Es gibt jedoch auch ehemalige Mitschüler, die den stellvertretenden Ministerpräsidenten von Bayern verteidigen und von einer Kampagne gegen ihn sprechen. Zwei ehemalige Mitschüler, die anonym bleiben möchten, sagten BILD gegenüber, sie könnten "Hubert nur Gutes nachsagen" und hätten nichts von rechter Gesinnung oder Antisemitismus mitbekommen.

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