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Frauenanteil unter Kandidatinnen und Kandidaten für Bundestagswahl hoch wie nie

Quote auf 33 Prozent gestiegen - Große Unterschiede zwischen Parteien

Der Frauenanteil unter den etwa 6200 Kandidaten für die Bundestagswahl ist mit 33 Prozent so hoch wie nie zuvor. Er liege etwas über dem bisherigen Spitzenwert von 30 Prozent bei der Wahl im Jahr 1994, wie Bundeswahleiter Georg Thiel am Dienstag in Berlin mitteilte. Bei der Bundestagswahl 2017 waren 29 Prozent der Bewerber weiblich.

Thiel sprach von einem leichten Anstieg, verwies aber zugleich auf die nach wie vor deutliche Differenz zu einem Anteil von 50 Prozent. Unter den im Bundestag vertretenen Parteien gibt es demnach zudem große Unterschiede beim Frauenanteil in ihren Kandidatenfeldern. Am höchsten ist er laut Bundeswahlleiter mit 54 Prozent bei den Grünen, am niedrigsten fällt er bei der AfD mit 13 Prozent aus.

Insgesamt bewerben sich exakt 6211 Kandidatinnen und Kandidaten für einen Sitz im Bundestag. Das sind mehr als bei der Wahl 2017, als es nur 4827 Bewerberinnen und Bewerber gab. 47 Parteien treten an, davon sieben allerdings nur auf einigen Kreiswahllisten. 14 Parteien treten laut Thiel erstmals bei einer Bundestagswahl an.

Das Durchschnittsalter der Kandidatinnen und Kandidaten liegt bei 45,5 Jahren und damit etwas niedriger als bei der Wahl vor vier Jahren. Damals lag es bei 46,9 Jahren. Den größten Anteil unter den Bewerberinnen und Bewerbern macht die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen aus, auf die 25 Prozent entfallen. Allerdings stellt auch die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen unter den Kandidatinnen und Kandidaten einen Anteil von 17 Prozent.

Unter den rund 60,4 Millionen Wahlberechtigten sind nach Angaben der Bundeswahlleitung 31,2 Millionen Frauen und 29,2 Millionen Männer. Etwa 2,8 Millionen Wahlberechtigte dürfen bei der Wahl am 26. September erstmals ihre Stimme abgeben. Aufgeteilt ist das Land dabei in 299 Wahlkreise, etwa 60.000 Urnenwahlbezirke und rund 25.000 Briefwahlbezirke. Im Einsatz sein werden zwischen 650.000 und 700.000 Bürger als ehrenamtliche Wahlhelfer. Die genaue Zahl wird laut Thiel erst im Lauf des Wahltags feststehen.

by Tobias SCHWARZ