Nach seinen Besuchen in Israel und im Westjordanland ist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu Gesprächen in Jordanien eingetroffen. Der französische Staatschef kam am Dienstag um 22.30 Uhr (Ortszeit, 21.30 Uhr MESZ) in der jordanischen Hauptstadt Amman an. Dort soll er nach Angaben des Elysée am Mittwochmorgen den jordanischen König Abdullah II. treffen. Bei dem Gespräch soll es nach Angaben der französischen Präsidentschaft um die Wiederbelebung des "politischen Prozesses" hinsichtlich einer Zweistaatenlösung für Israelis und den Palästinenser gehen.
Dem Elysée zufolge sind auch Treffen mit anderen führenden Politikern der Region möglich, darunter mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, die jedoch noch nicht offiziell bestätigt wurden. Zudem will Macron demnach den Ländern der Region seinen Vorschlag zu einer internationalen Allianz für den Kampf gegen die Hamas vorlegen. Macron hatte zuvor bereits nach Gesprächen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Israels Präsidenten Isaac Herzog für den Aufbau einer solchen Allianz geworben. Zugleich hatte er auch dort eine politische Lösung angemahnt.
Bei seinem anschließenden Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland sagte Macron, der Großangriff der im Gazastreifen herrschenden Radikalislamisten auf Israel sei "auch eine Katastrophe für die Palästinenser". Die Zukunft der Palästinenser hänge von einem "eindeutigen" Kampf gegen den Terrorismus ab. Zugleich betonte der französische Staatschef, dass nichts "das Leiden" der Zivilbevölkerung in Gaza "rechtfertigen" könne.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach Regierungsangaben etwa 1400 Menschen getötet und mehr als 220 als Geiseln genommen. Bei israelischen Gegenangriffen auf den Gazastreifen starben laut nicht überprüfbaren Hamas-Angaben mehr als 5800 Menschen.
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