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Frankreich will stillgelegte Gaspipeline nach Deutschland wieder betreiben – und kauft unseren Strom!

Wegen der Energiekrise durch den russischen Gasstopp werden in Europa die traditionellen Rollen über den Haufen geworfen. Dies zeigt sich nun auch in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Bisher war Frankreich einer der wichtigsten Stromlieferanten Deutschlands. Doch jetzt wird das Land zum Stromkunden von Deutschland und wird im Gegenzug Gas nach Deutschland liefern. Kann uns die neue (alte) Pipeline für den Winter sichern?

Frankreich öffnet eine stillgelegte Gaspipeline wieder

Wie jetzt bekannt wird hat die französische Regierung beschlossen in ihrem Grenzgebiet zu Rheinland-Pfalz-Pfalz eine stillgelegte Gaspipeline wieder in Betrieb zu nehmen. Ursprünglich war die Pipeline für Gaslieferungen von Deutschland nach Frankreich vorgesehen. Nun soll durch die Anlage im Winter aber Gas aus Frankreich nach Deutschland transportiert werden, wie französische Regierungsbeamte bestätigen. Mit dieser neuen Pipeline sollen im Winter dann 2 Prozent des deutschen Gasbedarfs gedeckt werden. Offenbar ist die Wiedereröffnung der Pipeline ein Ergebnis der Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich hinsichtlich der Energiekrise. Im Gegenzug wird Frankreich Strom aus Deutschland erhalten. Diese Lieferungen sollen sofort beginnen, weil durch die Trockenheit viele Flüsse in Frankreich einen niedrigen Wasserstand aufweisen. Dadurch kann die Kühlung in zahlreichen französischen Atomkraftwerken nicht gewährleistet werden. Deshalb produzieren einige französische AKW zur Zeit keinen Strom.

EU will über Möglichkeiten zur Begrenzung der Energiepreise beraten

Am kommenden Freitag werden sich alle EU-Energieminister in Brüssel treffen, um darüber zu beraten, wie man die immer weiter steigenden Energiepreise begrenzen kann. Bisher steht fest, dass man dort über 2 Vorschläge diskutieren wird, die vom tschechischen Industrieminister Jozef Sikela stammen. So sollen die Gaskraftwerke nicht mehr zur Produktion von Strom herangezogen werden. Außerdem gibt es Bestrebungen die Preise von günstigen Stromproduzenten bei Wind- und Solarkraft so wie von Atom-und Kohlekraftwerken zu deckeln. Auch in der deutschen Bundesregierung in Berlin wurde bereits eine Strompreisbremse angekündigt. Wie genau diese Maßnahme jedoch umgesetzt werden wird, ist bislang nicht bekannt. Offenbar ist geplant, dass sowohl Haushalte als auch Firmen künftig ihren Grundbedarf zu günstigeren Konditionen decken können. In diesem Zusammenhang denkt Wirtschaftsminister Robert Habeck wohl daran die krisenbedingten Sondergewinne der Energiefirmen am Strommarkt abzuschöpfen. Doch wie man hierbei vorgehen will, wurde bisher ebenfalls nicht bekanntgegeben.

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