Frankreich plant Massen-Coronatests an Schulen: Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte am Donnerstag an, monatlich sollten bis zu eine Million Schüler und Lehrer getestet werden. Véran sprach von einer "enormen" Anstrengung. Sie sei nötig, um die Ausbreitung der hoch ansteckenden britischen Corona-Mutation zu stoppen.
"Das Virus scheint bei Kindern ansteckender zu sein", sagte der Gesundheitsminister zu der Mutation bei einem Besuch im ostfranzösischen Metz. "Das haben wir in England beobachtet."
Trotz steigender Infektionszahlen will Frankreich seine Schulen vorerst geöffnet lassen. Dafür hatten sich zuvor auch der wissenschaftliche Corona-Beirat und der Verband der Kinderärzte ausgesprochen.
Zuletzt wurden in Frankreich rund 23.850 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Das ist fast fünf Mal so viel wie der Höchstwert von 5000, den Präsident Emmanuel Macron Ende Oktober als Ziel ausgegeben hatte. Nach ersten Untersuchungen wurde bei rund einem Prozent der Getesteten die britische Mutation nachgewiesen.
Die Regierung will zudem die Impfungen beschleunigen. Bisher wurde knapp 250.000 Menschen in Frankreich eine erste Dosis verabreicht. Auch eine landesweite Sperrstunde um 18 Uhr ist im Gespräch. Details wollten Véran und Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend bekanntgeben.
by Loic VENANCE