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Frankreich hält zweite Runde der Regionalwahlen ab

Letzter Stimmungstest für Macron und Le Pen vor Präsidentenwahl

In Frankreich ist am Sonntag die zweite Runde der Regional- und Départementswahlen abgehalten worden. Die Wahllokale öffneten am Sonntagmorgen um 08.00 Uhr. Die Stichwahlen waren erforderlich geworden, da in der ersten Runde vielerorts keine Liste die nötige absolute Mehrheit erreicht hatte. Vor einer Woche waren die Konservativen als stärkste Kraft hervorgegangen. Die Rechtspopulisten von Marine Le Pen holten deutlich weniger Stimmen als erwartet. Noch schlechter schnitt die Partei von Präsident Emmanuel Macron ab.

Es ist der letzte Stimmungstest vor der Präsidentschaftswahl im April 2022, bei der Le Pen Macron herausfordern will. Ihre Partei Rassemblement National könnte theoretisch noch die südfranzösische Region Provence-Alpes-Côte d'Azur (Paca) gewinnen. Andere Parteien paktieren dort aber mit den Konservativen, um dies zu verhindern. Meinungsforscher rechnen erneut mit einer massiven Enthaltung.

In der ersten Runde hatte Le Pen das schwache Abschneiden bereits auf die Rekordenthaltung von gut zwei Dritteln der Wähler zurückgeführt. Es handelte sich um die niedrigste Wahlbeteiligung bei einer solchen Abstimmung in der Nachkriegszeit. Regierungssprecher Gabriel Attal führte das Fernbleiben der Wähler auf die Corona-Pandemie zurück. Allerdings hatte sich die Infektionslage zuvor deutlich entspannt. Die Wahlen vor einer Woche fielen mit einer Lockerung der Corona-Auflagen zusammen.

by Ludovic MARIN