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Frankreich gedenkt der Opfer von Terrorismus

Präsident Macron legt Kranz vor Statue einer enthaupteten Frau ab

In Frankreich ist an die Opfer von Terroranschlägen erinnert worden. Präsident Emmanuel Macron nahm am Donnerstag gemeinsam mit seinen Vorgängern François Hollande und Nicolas Sarkozy an einer Gedenkzeremonie auf dem Gelände des Pariser Invalidendoms teil. "Die Terrorgefahr ist immer noch hoch", erklärte das Präsidialbüro. Der 11. März ist seit 2019 nationaler Gedenktag in Frankreich.

Macron legte bei der Zeremonie einen Kranz vor der Statue einer enthaupteten Frau nieder. Sie war im Auftrag von Opferverbänden bereits 1998 gestaltet worden - also vor den islamistischen Anschlägen, bei denen seit 2015 in Frankreich mehr als 260 Menschen getötet wurden. Die Statue, aus deren Hals Wasser strömt, soll nach Angaben des Künstlers Nicolas Alquin ausdrücken, dass sich ein Mensch durch seine Tötung nicht auslöschen lässt und seine Worte weiter fließen.

An der Veranstaltung nahmen eine Reihe von Überlebenden der Anschläge teil. Zugegen war auch der Redaktionsleiter der Satirezeitung "Charlie Hebdo", Laurent Sourisseau, genannt Riss. Er hatte den islamistischen Anschlag vom Januar 2015 mit zwölf Toten schwer verletzt überlebt.

Macron wollte im Anschluss zudem den Chef einer Druckerei rund 30 Kilometer nördlich von Paris treffen, in der sich die "Charlie-Hebdo"-Attentäter nach dem Anschlag verschanzt hatten. Wenige Stunden später stürmten französische Eliteeinheiten auf Geheiß des damaligen Präsidenten Hollande die Druckerei und töteten die Islamisten.

by Thibault Camus