Streit in der “Höhle der Löwen”
Wenn die Kameras laufen, wirken die Löwen eher selten wie Wildtiere. Meist sind sie friedlich, höflich und scherzen gerne miteinander. Doch hinter den Kulissen brodelt es offenbar schon seit langem. Zum Finale der aktuellen Staffel kam es jetzt zum Beef zwischen Tech-Investor Frank Thelen (44) und Multi-Unternehmer Carsten Maschmeyer (60). Merke: Wer einen Löwen beleidigt, lebt gefährlich.
Aber der Reihe nach: Am Sonntag postete Frank Thelen auf LinkedIn, einer Art Facebook für Business-Kontakte, einen langen, sehr persönlich formulierten Abschiedsbrief. Der Investor aus Bonn begründete darin seinen Ausstieg aus der Gründershow. TV sei ohnehin nie seine Sache gewesen, er wolle sich jetzt auf seine Investments konzentrieren. In dem Artikel waren gleich zwei Breitseiten gegen seinen Co-Löwen Carsten Maschmeyer enthalten. Thelen schrieb: “Einzelne Löwen versuchten es sogar mit eigenen Shows, wie Carsten Maschmeyer mit ‘Startup!’ oder Jochen Schweizer mit ‘Der Traumjob'”, schrieb er. “Beide Formate scheiterten und wurden nicht mal komplett ausgestrahlt.” Hinzu kam: Thelen bedankte sich in dem Text namentlich nur bei den Löwen Judith Williams (48) und Ralf Dümmel (52). Die anderen Bewohner der Löwenarena waren ihm keine namentliche Erwähnung wert.
Löwen gelten ja bekanntlich als die Könige der Tiere. Und die zu verunglimpfen, kommt einer Majestätsbeleidigung nahe. Als das muss Carsten Maschmeyer den LinkedIn-Post wohl verstanden haben. Anders ist sein Konter kaum zu erklären. Denn per Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news zollte der Finanzinvestor ihm am Montag zwar Respekt, doch dann setzte er einen Prankenhieb gegen Thelen: “Sein Ausstieg ist nachvollziehbar, denn er hat in den letzten zwei Jahren kaum mehr Deals gemacht und war in der letzten Staffel weniger als die Hälfte der Aufzeichnungstage im Studio dabei. Und wenn dann auch noch wie jüngst die Medien schreiben, dass unter allen Löwen bei ihm die meisten Deals im Nachgang scheitern, dann ist sein Ausstieg mehr als logisch.” Gut gebrüllt, Löwe.
Die Äußerungen des Multi-Millionärs sorgten bei Thelen für hektische Betriebsamkeit. Der Satz, der sich bereits im Internet verbreitet hatte, verschwand aus dem Artikel bei LinkedIn. Und Thelen griff zum Telefon. Er rief nach Informationen der Nachrichtenagentur spot on news am Dienstag bei Maschmeyer an: Sein Team habe den Post abgesetzt. Er selbst habe damit nichts zu tun. Maschmeyer nahm die Entschuldigung an. Im Gegensatz zu Thelen wolle er der Erfolgsreihe treu bleiben: “Ich bleibe voll dabei”, so Maschmeyer. “Und ich bin schon gespannt, wer als neues Löwen-Mitglied unsere Runde bereichert.” Dem Aussteiger Thelen, auch das die Botschaft, weint er offenbar keine Träne nach.
(spot)