Heute ist Francois Pinault einer der reichsten Menschen der Welt, aber als er aufwuchs, waren die Aussichten nicht so rosig. Er ist Gründer und Mehrheitsaktionär des Luxusgüterkonglomerats Kering. Zu Pinaults Unternehmen gehören die Modemarken Gucci, Stella McCartney, Alexander McQueen und Yves Saint Laurent. Ihm gehört auch die Artemis S.A., zu der Converse, Samsonite, Chateau Latour, das Auktionshaus Christie's und das Vail Ski Resort in Colorado gehören. Er ist ein bedeutender Sammler von zeitgenössischer Kunst. Er ist der Schwiegervater von Salma Hayek. Pinault ist erfolgreicher, als er es sich als Teenager hätte vorstellen können. Er ist so erfolgreich, dass er den Klassenkameraden, die ihn wegen seines "bäuerlichen" Akzents schikanierten, gezeigt hat, wie sehr sie ihn unterschätzt haben.
Francois Pinault wurde am 21. August 1936 in Les Champs-Geraux geboren, einer Gemeinde nördlich der Bretagne im Westen Frankreichs. Sein Vater war ein Holzhändler. Pinault wuchs auf dem Lande auf. Er besuchte das Gymnasium Saint-Martin in Rennes, wo er von vielen Schülern aus der Oberschicht gehänselt wurde, weil seine Familie als bäuerlich galt und er einen ländlichen Akzent hatte. Wegen dieser Hänseleien brach er die Schule mit 16 Jahren ab. Während des Algerienkriegs 1956 meldete er sich zum Militär. Als er Anfang der 1960er Jahre aus dem Militärdienst entlassen wurde, begann er im Holzgeschäft seines Vaters zu arbeiten. 1963 war er bereit, sich selbständig zu machen, und gründete mit Hilfe seiner Familie und eines Kredits der Credit Lyonnais ein Holzhandelsunternehmen. Das Geschäft florierte, und er begann, angeschlagene Unternehmen aufzukaufen und zu sanieren.
Pinault brachte sein Unternehmen, die Pinault SA, 1988 an die Pariser Börse. Danach begann er, den Schwerpunkt des Unternehmens von der Holzindustrie auf den Einzelhandel zu verlagern. Er erwarb Mehrheitsbeteiligungen an einer Reihe von Unternehmen, darunter das Kaufhaus Printemps, das Möbelhaus Conforama, das Versandhaus La Redoute und das Buch- und Elektronikgeschäft Fnac. 1993 benannte er das Unternehmen in Pinault-Printemps-Redoute, kurz PPR, um. Innerhalb weniger Jahre begann Pinault, den Schwerpunkt seines Unternehmens auf die Luxusbranche zu verlagern. Anfang 1999 kaufte Pinaults Unternehmen einen 42%igen Anteil an Gucci für 3 Milliarden Dollar. Im selben Jahr kaufte er Yves Saint Laurent vollständig auf. Im Jahr 2000 kaufte er das französische Schmuckunternehmen Boucheron. Im Jahr 2001 kaufte er Balenciaga und Alexander McQueen. Pinaults Sohn, Francois-Henri, leitet das Familienunternehmen seit 2003. Der Name des Unternehmens wurde 2013 von PPR in Kering geändert.
Pinaults anderes Unternehmen, Artemis, hat eine Tochtergesellschaft namens Artemis Domaine und kontrolliert über dieses Unternehmen eine Reihe von französischen Weingütern, darunter Chateau Latour, Clos de Tart, Domaine d'Eugenie, Chateau Grillet und ein Weingut im Napa Valley, Kalifornien, namens Eisele Vineyard.
Die persönliche Kunstsammlung von Pinault umfasst etwa 5.000 Werke von Künstlern wie Picasso, Mondrian, Man Ray und Jeff Koons. Seit 1998 ist Francois Pinault auch Eigentümer des Fußballvereins von Rennes.
Als Notre Dame im April 2019 brannte, versprach Pinault 109 Millionen Dollar für den Wiederaufbau der Kathedrale.
Pinault war bereits zweimal verheiratet. Seine erste Ehe, mit Louise Gautier, dauerte von 1962 bis 1967. Seit 1970 ist er mit Maryvonne Campbell verheiratet. Francois-Henri Pinault, sein Sohn, ist seit 2009 mit der Schauspielerin Salma Hayek verheiratet. Die gemeinsame Tochter Valentina Paloma Pinault wurde am 21. September 2007 geboren.
