Suleyman Kerimov ist ein russischer Milliardär, der den größten Teil seines 6,9-Milliarden-Dollar-Vermögens durch die Kontrolle von Polyus, Russlands größtem Goldproduzenten, erwarb. Ende 2017 nahm die französische Polizei Kerimov im Rahmen einer Untersuchung wegen Steuerhinterziehung fest. Kerimow wurde auf dem Flughafen von Nizza festgenommen. Er wurde zur Befragung in einem Fall von Steuerbetrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Kauf mehrerer teurer Häuser an der Côte d'Azur festgehalten. Die französische Staatsanwaltschaft wirft Kerimov vor, diese Häuser über Briefkastenfirmen gekauft zu haben, um die an Frankreich zu entrichtenden Steuern zu senken.
Jetzt haben die französischen Behörden die Verhaftung aufgehoben.
Jetzt haben die französischen Behörden das Verfahren gegen Kerimov neu aufgerollt. Gegen ihn wurde Anklage wegen Steuerbetrugs im Zusammenhang mit dem Kauf von fünf Luxusvillen in Südfrankreich erhoben. Jean-Michel Pretre, Staatsanwalt in Nizza, sagte:
"Herr Kerimov wurde gestern befragt und wegen Beihilfe zu schwerem Steuerbetrug angeklagt."
Er wurde gegen eine Kaution von 22,6 Millionen Dollar freigelassen. Die jüngste Anklage wurde erhoben, nachdem die Anklage gegen Kerimov wegen Geldwäsche im vergangenen Juni fallen gelassen worden war. Französische Justizquellen gehen nun jedoch davon aus, dass Kerimov die Villen an der Côte d'Azur in bar gekauft hat. Kerimov soll 500 bis 750 Millionen Euro von Konten in Monaco und der Schweiz abgehoben und illegal an eine Briefkastenfirma überwiesen haben, um die Villen zu kaufen.
Alexander Studhalter ist ein Schweizer Banker, der im Auftrag Kerimovs gehandelt haben soll, um die Villen zu kaufen. Er wurde letzte Woche von der Staatsanwaltschaft befragt und wegen Beihilfe zum Steuerbetrug angeklagt. Studhalter bestreitet die Vorwürfe und strebt eine Abweisung der Klage an. Seit Ende 2014 wurde gegen insgesamt 13 Personen, darunter auch Immobilienmakler, im Zusammenhang mit dem Kauf der Villen ermittelt.
Kerimow ist einer der reichsten Oligarchen Russlands und einer der begehrtesten Junggesellen des Landes. Der medienscheue Milliardär engagierte Beyoncé 2008 auf dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise für einen Auftritt vor Freunden in Cap d'Antibes.
Als Kerimow 2017 im Zusammenhang mit dem Kauf der Villen verhaftet wurde, erklärte das russische Außenministerium, dass Kerimow als Mitglied des russischen Oberhauses diplomatische Immunität genieße und daher nicht verhaftet werden könne. Französische Beamte behaupten jedoch, dass Kerimov zwar einen Diplomatenpass besitzt, dieser aber nicht ausreicht, um ihn vor Verfolgung zu schützen. Frankreich gewährt Personen, die auf diplomatischen Listen stehen, Immunität, wenn sie sich in einer bestimmten Mission im Land aufhalten.
